Reviews

Johnny Beauford

Just A Little Pick Me Up

Info Musikrichtung: Pop-Rock/Americana VÖ: 04.03.2022 (Eigenlabel) Gesamtspielzeit: 38:53 Internet: https://www.stcaitrecordings.com/ https://www.hemifran.com/news/

Der in Texas ansässige Johnny Beauford (Jahrgang 1984) ist vielleicht Einigen bekannt als Frontmann der Americana-Band Johnny Beauford & The Jack Kerowax. Allerdings zählt er bestimmt nicht zu den Künstlern, die einer breiten Öffentlichkeit bekannt sein dürfte. Nicht mit der Band, sondern erneut unter eigenem Namen hat er nun Just A Little Pick Me Up veröffentlicht.

Der Enddreissiger hat die Platte mit seinen, wie er sie nennt, "musikalischen Brüdern", Jonathan Jackson und Garrett Padgett eingespielt plus einiger Gäste. Mit dem trocken rockenden "Killer Bus Driver" startet die Platte, und atmosphärisch erinnert mich das an Billy Idol's "Rebel Yell". Doch bereits "Cool Breeze" steuert in eine andere Richtung, der Rock wird mit einem coolen Groove angereichert. Dieser weitet sich noch einmal aus mit "Golden Lungs", das gar einen Hauch einiger Songs von Creedence Clearwater Revival atmet.

Auffällig ist, dass jeder Song eine besondere Spielart des Gitarrenspiels aufweist, Beauford greift hierbei in die Trickkiste des Effektgerätes und sorgt hiermit für gewisse Akzente bei der Ausschmückung der Arrangements. "Messin' Around" wartet mit einem Bläserarrangement auf, irgendwie denke ich hierbei an einige Titel von Southside Johnny & the Asbury Jukes.

"Moxy" ist ein schleichend-schleppender Song, der sich, so empfinde ich es, an Popmusik der Sechziger und Siebziger zu orientieren scheint. So schleicht sich hin und wieder ebenfalls atmosphärisch die Musik von Tom Petty ein. Gesanglich stellt sich der Protagonist nicht unbedingt als sehr individuell ausgeprägter Musiker dar, für harte Rockmusik wäre die Stimme zu wenig kraftvoll, aber für diese Mischung diverser Stile passt es genau, eher zurückhaltend, emotional überzeugend und dem jeweiligen Song angepasst, mit einem sehr guten Gefühl für Melodik ausgestattet, und diese Melodik ist auch die Stärke der Songs.

Wolfgang Giese