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Simone Prattico

Oriundo

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 12.11.2021 (Mosaik) Gesamtspielzeit: 32:46 Internet: https://simoneprattico.com/ https://zamoraprod.com/fr https://mosaik-promotion.de/

Simone Prattico wurde in Rom geboren und lebt in Paris. Bereits im zarten Alter von vier lernte er das Spiel des Schlagzeugs und trat mit fast zwanzig Jahren mit Pop- und Jazzmusikern auf. Auch nach New York führte ihn der musikalische Weg mit entsprechenden Auftritten. Sein neues Album, Oriundo, wurde auch in New York aufgenommen, plus zusätzlich in Paris. Es ist das späte Nachfolgealbum zum Debüt aus 2016, "Brooklyn Sessions".

In der Basis ist es eine Trio-Einspielung, Piano/Bass/Schlagzeug, und auf zwei Songs gesellt sich ein Streichquartett dazu. Am Bass wechseln sich Edward Perez, auf 2 Songs, und Essiet Okon Essiet, auf den restlichen, ab. Und gerade mit Essiet ist ein großartiger Bassist dabei, den ich für einen derzeit der besten seines Fachs halte. Genau das stellt er auch mit seinem geschmeidigen und virtuosem Spiel unter Beweis.

Aber auch Prattico lässt sich nicht in die reine Rolle als Rhythmusgeber stecken, und so tritt er oft mit solistischen Ausflügen in Erscheinung. Die Musik lebt besonders von einer großen Spontaneität, man bemerkt rasch dieses ständige Vibrieren, dieses Vorwärtstreiben und diese Frische. Bei den beiden Songs mit dem Streichquartett, dass sind "Bay Ridge" und "Push And Pull", wird beim ersten eine kammermusikalische Ausrichtung des Jazz erschaffen, die Streicher umrahmen die ruhige und gelassene Stimmung mit melancholischen Beiträgen sehr harmonisch. "Push And Pull" wirkt ein wenig abstrakter in der Ausführung, der ungewöhnliche Rhythmus wird durch die Streicher fast schon im Gegenstrich gebürstet.

Die übrigen drei Songs im Trioformat bieten Balladeskes mit der wirklich schönen "Helene", einen Ansatz von Fusion, auch durch die Verwendung des Rhodes, auf "Tanger", und"Village Debate" ist ein reines Solo-Stück für Schlagzeug, mit dem Prattico seinen Ideenreichtum vorstellt. Noch einmal wird uns eine sehr romantische Ballade dargeboten mit "Promise Me You'll Remember" und zum Abschluss ist Prattico erneut solo unterwegs, hier mit reichlich perkussivem Einsatz. Alles in Allem wird also eine bunte und abwechslungsreiche Mixtur geboten, die diese Platte auszeichnet.

Wolfgang Giese