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White Lies

As I Try Not To Fall Apart

Info Musikrichtung: Indie-Synthie-Pop-Rock VÖ: 18.02.2022 (PIAS) Gesamtspielzeit: 47:34 Internet: https://www.whitelies.com/ https://store.pias.com/

Die 2007 gegründete Alternative Rock-Band White Lies stammt aus London, aus Ealing. Nach einer Single im Jahre 2008 folgte der erste Longplayer ein Jahr später, und das Album konnte sofort einen No.1-Erfolg in den britischen Charts verzeichnen. Seit der Gründung wurde ihre Musik entweder in der Richtung Post Punk verortet oder man sah auch Parallelen zu Joy Division oder Echo & The Bunnymen.

Nun liegt das aktuelle As I Try Not To Fall Apart vor. Nun, Post Punk halte ich nicht für die Richtung, die hier vorgegeben wird. Dann schon eher Joy Division, aber nicht jener düsteren Ausprägung, sondern mit positiver Ausrichtung. Starke Anleihen an die New Wave-Bewegung der Achtziger vernehme ich, mit dem einen oder anderen Hauch von New Order, Ultravox oder Depeche Mode gar. Denn dieser kraftvoll rhythmische Untergrund mit deftigem Schlagzeug und stark an prägnanten Keyboards ausgerichtete Sound bringt sehr viel elektronische Stimmung in den Vordergrund. Die Gitarre von Harry McVeigh dient insofern mehr der schmückenden Auskleidung. Dafür spielt der Bass von Charles Cave eine wichtige Rolle und sorgt mit brummelnd tiefen Tönen für die stark geerdete Stimmung, und sorgt auch für diesen gewissen Anteil von Groove.

Alles in Allem wandert die Musik eher in die Richtung Indie Pop als Alternative Rock. Dieses Pop-Element kommt sehr stark zum Ausdruck mit Songs wie "Breathe", ein Song, der ebenfalls locker in die Achtziger passen würde. Allen Songs ist die sehr entgegenkommende harmonische Richtung zu Eigen, mit guten Hooklines, und das sorgt damit für einwandfreie gute Unterhaltung. Dafür bürgen die guten Kompositionen, die Arrangements und die qualitativ gute Umsetzung inklusive des überzeugenden Gesangs von Harry McVeigh.

Ohne, dass White Lies nun die Musik der Achtziger kopieren würde, hat man sich jener Ära bedient, jenen Sound aber geschickt in die Jetztzeit transportiert, allerdings reicht es nicht, etwas unverkennbar Eigenständiges präsentiert zu haben.

Wolfgang Giese