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Reviews

Ghalia Volt

One Woman Band


Info

Musikrichtung: Blues

VÖ: 29.01.2021

(RUF Records)

Gesamtspielzeit: 41:44

Internet:

https://www.ghaliavolt.com/
http://wordpress.rufrecords.de/

Volt - diese abgeleitete Einheit einer elektrischen Spannung - trifft das auch zu auf die Platte One Woman Band von Ghalia Volt? Ghalia Vauthier ist der wirkliche Name der aus Brüssel/Belgien stammenden Bluesrock-Sängerin, Gitarristin und Songwriterin. Ihre musikalische Laufbahn begann die Künstlerin als Straßenmusikerin in Europa und in den USA. Nach einen Zwischenspiel mit der Brüsseler Band "Ghalia & the Naphtalines“ erschien 2016 erschien ihr Debütalbum, "Voodoo Casino."

Drei Jahre später erschien auf Ruf Records die Platte "Mississippi Blend", aufgenommen mit lokalen Musikern im Norden des Staates Mississippi. Mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie setzte auch bei Ghalia Volt ein Umdenken ein, das dazu führte, dass sie diese Platte, dem Titel gemäß, als One Woman Band einspielte. Diese Tradition brachte bereits solche bekannten Musiker wie Joe Hill Louis oder Doctor Ross hervor.

Eingespielt wurde diese Platte in den legendären Royal Sound Studios in Memphis, Tennessee. Die Dame ist allerdings nicht ganz allein geblieben, auf einigen Songs wird sie von Monster Mike Welch und Dean Zucchero begleitet, siehe Line-up. Ansonsten ist Ghalia selbst als Sängerin, Gitarristin und Schlagzeugerin aktiv.

Mit "Last Minute Packer" werden sofort Zeichen gesetzt! Ein dreckiger, verzerrter Gitarrensound, ein donnernd marschierendes Schlagzeug, irgendwie im Gegensatz zur relativ klaren Stimme der Protagonistin, die aber im Ausdruck soulvolles Blues-Feeling verbreitet. Kein Solo, kurz und prägnant auf den Punkt, wie nicht aus dieser Zeit. Und so geht es weiter, trocken auf den Punkt, dazu zwischendurch auch immer wieder eine satte Slide-Show innerhalb einiger Songs.

Mitunter erinnert mich diese reduzierte Art an Platten wie "A Man And His Blues" von John Campbell oder "Mercurial Son" von Lurrie Bell, beide auch entsprechend reduziert im Arrangement, aber dagegen vollmundig und kraftvoll im Ausdruck! "Evil Thoughts" - einer der Höhepunkte, hier angereichert mit einem emotional starkem Solo von Monster Mike Welch an der Gitarre. Das Monster ist dann noch einmal auf "Just One More Time" zu hören.

Doch dazwischen weitere Höhepunkte mit "Reap What You Sow", die verzerrte und energisch gespielte Slide springt förmlich ins Gesicht, aber mindestens in die Seele, und erinnert mich stark an die Musik von Hound Dog Taylor! Einer der Vorbilder des Hound Dog's wird gewürdigt mit dem von Elmore James bekannt gewordenen "It Hurts Me Too". Sehr packend in seiner Einfachheit, ja - Blues kann so direkt ins Blut wandern, das geht ganz ganz tief ins Gemüt!

Herrlich, schon lange nicht mehr habe ich bleichgesichtigen Blues dermaßen authentisch und emotional mitreissend wahrgenommen! Im Übrigen noch der Hinweis darauf, dass man eingeladen wird zum Mitsingen, die Texte sind alle im Booklet abgedruckt. Ach ja - Spannung im Sinne von Volt gibt es durchgehend - Hochspannung!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Last Time Packer (3:51)
2 Espìritu Papàgo (4:12)
3 Can’t Escape (4:35)
4 Evil Thoughts (4:22)
5 Meet In My Dreams (4:14)
6 Reap What You Sow (3:45)
7 Loving Me Is A Full Time Job (4:09)
8 It Hurts Me Too (2:44)
9 It Ain’t Bad (2:26)
10 Bad Apple
11 Just One More Time

Besetzung

Ghalia Volt (vocals, guitars, slide, drums)
Special Guests:
Dean Zucchero (bass – #2,11)
Monster Mike Welch (guitar – #4,11)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger