Reviews
Photograph
Info
Musikrichtung:
Soul / Pop
VÖ: 07.10.2005 (B-Factory Music GmbH) Gesamtspielzeit: 46:58 Internet: http://www.sahlene.com |
Anna Sahlene dürfte nur wenigen ein Begriff sein. Vielleicht erinnern sich ja noch einige an die Astrid Lindgren Serie "Die Kinder von Bullerbüh", dort spielte sie die Inga. Nun ja, das ist verdammt lange her. Nicht ganz so lange her ist ihr Grand-Prix Auftritt für Schweden im Jahr 2002, aber auch daran muss man sich nicht zwingend erinnern. Photograh ist das nunmehr zweite Album der jungen Dame, ihr Debütalbum kennen wohl ebenfalls nur Insider und Schweden.
Um ehrlich zu sein: Als ich das Cover von Anna Sahlenes Album Photograph sah war mein erster Gedanke: "Wow, die schaut lecker aus!". Und mal Hand aufs Herz, so dürfte es den meisten männlichen Mitbürgern gehen. Mein zweiter Gedanke war allerdings: "Na toll, jetzt kann ich mir wieder ein seichtes Girlie-Pop Album mit piepsiger Stimme reinziehen...". Aber dann erfolgte die Überraschung, und die war tatsächlich positiv.
Anna Sahlene hat eine kräftige, soulige Stimme, mit der sie sich hinter diversen US Kolleginnen nicht zu verstecken braucht, und die Musik passt perfekt zu dieser Stimme. Kein Bubblegum Pop, sondern Funk und Soul wird hier in erster Linie geboten. Natürlich mit ordentlich Pop-Flaovour, so dass das ganze schön melodiös rüberkommt. Manchmal kommen etwas härtere Gitarren zum Einsatz, "Mama Put You Gun Down" hat einen ziemlich starken Reggae Einfluss und Balladen wie "Damn Good Try" erinnern eher an den früheren Elton John. Als besonderes Schmankerl gibt es dann noch eine soulige Coverversion des Eurythmics Klassikers "Missionary Man". Dabei ist das ganze perfekt arrangiert und produziert, schließlich stand hier auch Macy Gray Produzent Darryl Swann hinter den Reglern. Für das Album, welches im sonnigen L.A. aufgenommen wurde, konnte man auch namhafte Songwriter ins Boot holen, die schon mit US-Größen wie Lenny Kravitz, James Brown, Anastacia und eben Macy Gray zusammenarbeiteten. Und wer nun nach Vergleichsmöglichkeiten sucht: Photograph klingt wie eine Mischung aus Anastacia und Macy Gray, dazu kommt eine Stimme, die so sexy ist wie die Optik der Schwedin. Stimmlich ist Anna Sahlene somit noch am ehesten mit Christina Aguilera zu vergleichen.
Es bleibt nur zu befürchten, dass Anna Sahlene letzen Endes wieder an der Vermarktung scheitert und somit ein größer kommerzieller Erfolg ausbleiben dürfte. Was eigentlich schade wäre, denn Photograph ist absolut up to date und ein gelungener Stilmix, der Spaß macht. Auch den Vergleich mit den oben erwähnten US-Größen kann das Album über weite Strecken durchaus standhalten. Hitpotential wäre da, bleibt nur die Frage ob es auch ausgeschöpft wird.
Alexander Koschny
Trackliste
1 | Creeps | 2:41 |
2 | Do Ya | 3:09 |
3 | Feel Like A Woman | 3:26 |
4 | Piece Of Your Love | 2:48 |
5 | Photograph | 3:32 |
6 | Missionary Man | 3:11 |
7 | No No | 2:55 |
8 | Mama Put Your Gun Down | 4:57 |
9 | Love Don't Kill | 3:57 |
10 | Business As Usual | 3:29 |
11 | Chick On The Side | 4:56 |
12 | Damn Good Try | 4:21 |
13 | You Can Shine | 3:36 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |