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Reviews

Depeche Mode

101 (2-DVD)


Info

Musikrichtung: Synthie-Pop

VÖ: 03.12.2021 (2003)

(Sony)

Gesamtspielzeit: 220:50

Internet:

http://www.depechemode.com

Der 18. Juni 1988. Depeche Mode spielen vor über 60.000 Zuschauern ihr 101stes Konzert, das letzte Konzert der Music for the Masses-Tour im Rose Bowl Stadion in Pasadena, CA. Die Band ist zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Songs wie „Just can‘t get enough“, „Leave in Silence”, „Everything counts”, „People are People” und „Master and Servant” haben sie zu einer der erfolgreichsten Pop-Bands der 80er Jahre gemacht.

Das Konzert wurde in Bild und Ton aufgezeichnet. Im März 1989 wurde eine Live-CD veröffentlicht. 2003 erschien dann der Konzertfilm 101. Er gilt als „hochinnovative Dokumentation“, die intensive Blicke in das Tourleben der Band bietet. Darin geht sie allerdings nicht auf. Drei Dinge werden gemischt. Zum einen gibt es tatsächlich sehr intime Einblicke in das Backstage-Leben der Band. Dazu kommen Live-Aufnahmen aus dem Konzert in Pasadena. Und dann gibt es da noch eine Gruppe von Depeche Mode-Fans, die in einem Wettbewerb gewonnen hatten. Sie werden mit der Kamera auf einer Busfahrt quer durch die USA begleitet, die sie zu dem Konzert gebracht hat.

Alle diese Aufnahmen wurden ohne jeden Kommentar zusammengeschnitten und bringen es insgesamt auf eine Spielzeit von zwei Stunden. Damals mag das innovativ gewesen sein. Heute gehören solche Backstage-Szenen zum Standardrepertoire jeder zweiten Live-DVD. Auf zwei Stunden ausgewalzte Bilder von Typen, die kaum bekleidet mit Instrumenten herumspielen, Kaffee trinken, Scherze machen oder aus Bussen ein- und aussteigen, taugen mittlerweile zu kaum mehr als gähnende Langeweile zu verbreiten.

Würde dieser „Film“ heute noch einmal so veröffentlicht werden, wäre er keinen Pfifferling wert. In der aktuellen Neuausgabe erscheint er allerdings mit einer Bonus-DVD, die den Kauf zumindest möglich erscheinen lässt.

Auf der Bonus-DVD finden wir einen knapp einstündigen Auszug aus dem Konzert, Interviews mit der Band, Menschen aus dem Bandumfeld, sowie drei der Fans, die mit dem Bus unterwegs waren, sowie ein Promo-Video.

Der wirkliche Bringer ist das Konzert nun auch wieder nicht. Depeche Mode-Songs können mitreißen. Das habe ich schon „damals“ zugegeben, als das Hören von Synthie-Poppern und New Romantics bei Strafe der sozialen Isolation noch streng verboten war. Und so gibt es auch in diesem Konzert mitreißende Momente. Allerdings würde ich keinen Pfennig setzen, wenn ich wetten müsste, ob und welche Instrumente tatsächlich live gespielt wurden. Dass einzige was definitiv live war, ist das Publikum. Und so schwenkt die Kamera auch im Wesentlichen zwischen Publikums-Bildern, gerne auch Close ups einzelner Konzertgänger, und dem knackig mit dem Arsch wackelnden Sänger.

Da sich Depeche Mode im Laufe der Jahre (durchaus nicht unverdient) von musikalischen Parias zu Klassikern gemausert haben, ist das auf jeden Fall ein schönes Zeitdokument, bei dem man sich vor allem fragt, warum (im Vergleich zu er ursprünglichen Live-CD) Stücke wie „People are People“, „Shake the Disease“ und „A Question of Lust“ ausgelassen wurden.



Norbert von Fransecky

Trackliste

DVD 1
101 (120:11)

DVD 2
Konzert: (54:21)
1 Master and Servant (4:24)
2 Pimpf (0:53)
3 Behind the Wheel (5:41)
4 Strangelove (4:42)
5 Blasphemous Rumours (5:06)
6 Stripped (6:16)
7 Somebody (4:27)
8 Black Celebration (4:33)
9 Pleasure little Treasure (4:34)
10 Just can't get enough (4:01)
11 Everything counts (6:07)
12 Never let me down again (6:22)

Promotional Video:
1 Everything Counts (5:26)

Interviews:
1 Dave Gahan (6:01)
2 Martin Gore (6:13)
3 Andy Fletcher (6:20)
4 Daniel Miller (5:36)
5 Jonathan Kessler (4:45)

The Fans
6 Jey Serken (4:08)
7 Oliver Chesler (4:06)
8 Christopher Hardwick (3:43)

Besetzung

Andrew Fletcher
David Gahan
Martin Gore
Alan Wilder
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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger