····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Vivaldi, A. / Leclair, J.-M. / Locatelli, P. (Langlois de Swarte)

Violinkonzerte


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 18.02.2022

(hm / harmonia mundi / CD / 2021 / Best. Nr. HMM 902649)

Gesamtspielzeit: 77:12

Internet:

Théotime Langlois de Swarte

VIOLIN-FEST

Diesmal nimmt sich der Shooting-Star der Barockvioline Théotime Langlois de Swarte die großen Brocken des Fachs vor: Auf seiner neuen CD widmet er sich Violinkonzerten des frühen 18. Jahrhunderts und schlägt dabei den Bogen vom Altmeister Vivaldi zur Folgegeneration mit Jean-Marie Leclair und Pietro Locatelli. Alle drei waren selbst herausragende Geigenvirtuosen, schrieben sich und ihren Musikern daher die virtuosesten Partien maßgenau auf den Leib, immer bemüht, das Publikum durch technisch vermeintlich Unmögliches zu verblüffen. Während Vivaldi dabei noch auf die Melodielinie fokussiert und das Orchester als mindestens gleichgewichtigen Counterpart miteinbezieht, rückt bei Leclair, erst recht aber bei Locatelli endgültig das Virtuosentum in der Vordergrund. Gerade bei Letzterem kann dies, wie das Finale im Concerto in e-moll beweist, auch einmal zu artistischer Oberflächlichkeit führen. All die Mätzchen und Verzierungen, die waghalsigen Sprünge gleichwohl mit Leben zu erfüllen und nicht "nur" korrekt auszuführen, ist wahrlich keine kleine Herausforderung.

Langlois de Swarte meistert diese auf seiner Steiner-Violine (1665) mit Bravour. Nur zu gerne lässt man sich von seiner selbst in den kühnsten Läufen runden, klangsinnlichen Tongebung verblüffen, denen er in den Mittelsätzen ein sangliches Spiel entgegensetzt, das von südlicher Sonne und Mittagsmelancholie zu künden scheint. Mit dem Orchester Les Ombres steht ihm eine Riege versierter Barockspezialisten zur Seite, die es verstehen, noch in schmaler Besetzung einen ungewöhnlich kraftvollen, tiefenbetonten Sound (superbe Tontechnik!) und Drive zu produzieren, ohne sich dabei aus der Kurve tragen zu lassen oder dem Solisten die Show zu stehlen.

Hier fügt sich alles vollkommen bruchlos zu einem furiosen Violin-Fest zusammen!



Sven Kerkhoff

Trackliste

Antonio Vivaldi [1678-1741]
1 Prelude in A minor based on Violin Concerto RV 355
a-moll 0'53

Jean-Marie Leclair [1697-1764]
Violin concerto in A minor op. 7 no. 5
a-Moll
2 I. Vivace 5'30
3 II. Largo - Adagio 4'41
4 III. Allegro assai 4'46

Antonio Vivaldi [1678-1741]
Violin concerto in B minor RV 384
h-Moll
5 I. Allegro 3'38
6 II. Largo 3'46
7 III. Allegro 2'31

Pietro Locatelli [1695-1764]
Violin concerto in E minor op. 3 no. 8
e-Moll
8 I. Andante - Capriccio 7'05
9 II. Largo 4'30
10 III. Allegro - Capriccio 7'43

Jean-Marie Leclair [1697-1764]
Violin concerto in D major op. 10 no. 3
D-Dur
11 I. Allegro moderato 5'26
12 II. Andante 5'10
13 III. Allegro ma non tropo 5'14

Antonio Vivaldi [1678-1741]
14 Prelude in C major based on Trio Sonata RV 60
C-Dur 0'37

Violin concerto in C major RV 179a 'Per Anna Maria'
C-Dur
15 I. Allegro ma poco 5'20
16 II. Largo 5'14
17 III. Allegro (inédit. Reconstruction Olivier Fourés) 5'00

Besetzung

Théotime Langlois de Swarte: Violine

Les Ombres
Margaux Blanchard, Sylvain Sartre: Ltg.
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger