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Reviews

John Mellencamp

Strictly a one-eyed Jack


Info

Musikrichtung: Songwriter / Americana

VÖ: 21.01.2022

(Republic / Universal)

Gesamtspielzeit: 48:44

Seit Ende der 70er hat John Mellencamp gut zwanzig Studioalben veröffentlicht. Während er damit in den USA immer wieder in die Top 10 vorstieß, war er in Deutschland lediglich in der Dekade von 1986 bis 1996 immerhin in den hinteren Rängen der Top 50 vertreten. Spitzenreiter war 1989 Big Daddy, das 17 Wochen in den Charts war mit der Spitzenposition #27.
Nach 2010 sind wieder drei Alben zwischen #52 und #84 eingestiegen, haben sich aber bereits jeweils nach einer Woche wieder verabschiedet. Strictly a one-eyed Jack ist so bereits jetzt (Stand: 8. März 2022) nach 2 Wochen Charts-Aufenthalt mit #24 die bislang erfolgreichste Mellencamp-Scheibe in den deutschen Charts; in den USA hat es dagegen bislang nur zu einem ganz knappen Einstieg in die Top 200 (#196) gereicht.

Strictly a one-eyed Jack ist kein spektakuläres Album. Musikalisch wirkt es geradezu abgeklärt und unaufgeregt altersweise. Die Stimme ist rau und klingt einigermaßen bedient, als hätte sie in ihrem Leben schon einiges mitgemacht, aber das passt. Mellencamp lässt schon mal ein Stück etwas wilder stampfen („I am a Man that worries“) oder die Violine rau kratzen („I always lie to Strangers“). Es überwiegen aber die ruhigen, sanften Töne. Dennoch bleibt am Ende des Albums ein kraftvoller, kratzbürstiger Eindruck zurück.

Das passt wiederum zu den Texten, die immer wieder betonen, dass das Leben kein Wunschkonzert oder gar ein Honigschlecken ist. Und Mellencamp hat offenbar auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Er rät eher zur Vorsicht im Umgang mit ihm selber.

Aber solange man ihm nicht zu nahe kommt und in der Kommunikation mit ihm die Boxen zwischen sich und ihm hat, kann eigentlich nichts passieren und Strictly a one-eyed Jack läuft gut rein.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1I always lie to Strangers 3:36
2Driving in the Rain 3:26
3I am a Man that worries 4:33
4Streets of Galilee 2:49
5Sweet Honey Brown 5:18
6Did you say such a Thing 3:40
7Gone so soon 3:31
8Wasted Days 4:31
9Simply a one-eyed Jack 4:42
10Chasing Rainbows 3:27
11Lie to me 3:31
12A Life full of Rain 5:38

Besetzung

Andy York (Git, Autoharp, Banjo, B, Back Voc)
Dane Clark (Dr, Perc)
Joey Tartell (Trompete)
John Gunnell (B)
John Mellencamp (Voc, Ac. Git)
Merritt Lear (Violine, Back Voc)
Mike Manic (E-Git, Back Voc)
Miriam Sturm (Violine)
Troye Kinnett (Piano, Orgel, Akkordeon, Mundharmonika)
Bruce Springsteen (E-Git, Voc)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger