Reviews
Sonaten für Flöte und Fortepiano
Info
Musikrichtung:
Spätbarock
VÖ: 04.03.2022 (Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2020 / Best. Nr. ALPHA 768) Gesamtspielzeit: 79:54 |
MÜDE
Ich gebe es zu: Ich habe dieses Album nicht bis zuende gehört. 80 Minuten Flötensonaten sind per se ja schon eine Herauforderung an Konzentration und Geduld. Nun könnte man meinen, wenn zwei ausgewiesene, originelle Alte Musik-Spezialisten wie der Flötist François Lazarevitch und der Pianist Justin Taylor sich der Sache annehmen, so sollte es gleichwohl eine spannende Entdeckungsreise werden können. Doch so ist es leider nicht. Die beiden haben sich entschieden, Carl Philipp Emanuel (1714-1788) einmal nicht als "Stürmer und Dränger" vorzustellen, sondern die empfindsame Seite seines Stils herauszustellen. Bei Lazarevitch führt dies dazu, dass er den Atem häufig sehr weit zurücknimmt, was zwar ein langes Ausziehen der Töne ermöglicht, diese aber auch blockflötenhaft einfärbt und zudem bedingt, dass teilweilse in den nächsten Ton hineingeglitten wird. Das klingt dann auf die Dauer doch eher müde als galant, dabei wenig sanglich. Es produziert zudem einen unnötig harten Kontrast zu den hochvirtuosen Passagen, die demgegenüber wie ausgestanzt wirken.
Taylor und Lazarevitch sind zugleich permanent bemüht, dem Ganzen den Anschein eines improvisierten, aus dem Moment entstehenden Musizierens zu geben, was man ihnen aber nicht abnimmt, denn dazu ist die Interpretation dann wiederum zu unentspannt.
Sven Kerkhoff
Trackliste
Sonate für Flöte solo a-moll Wq. 132; Fantasie für Klavier f-moll Wq. 67
Besetzung
Justin Taylor: Pianoforte
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |