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Werke für Solo-Fagott
Info
Musikrichtung:
Wiener Klassik
VÖ: 04.03.2022 (Linn / Outhere / Note 1 / CD / 2021 / Best. CKD 680) Gesamtspielzeit: 51:55 Internet: Peter Whelan |
Wenngleich es sein einziges Fagottkonzert bleiben sollte, so hört man dem 1774 entstandenen Werk KV 191 doch an, dass das Instrument mit seinen klangfarblichen Eigenarten Mozarts Humor entgegenkam - bisweilen jagt er den Solisten in den Ecksätzen mit virtuosesten Anforderungen durch den gesamten Tonumfang, notwendigerweise dabei eher trocken keckernd, nur um ihm mittendrin dieses herrlich kantable Andante zu schenken. Eigentlich schade, dass das kuriose Stück so selten zu hören ist. Peter Whelan versteht es durchaus, Ernst und Heiterkeit, Licht und Schatten gleichermaßen lebendig auszuloten. Für das Ensemble Marsyas gilt dieser nicht gleichermaßen: Der Orchesterpart kommt ziemlich brav und legatolastig daher, mehr begleitend als auf Augenhöhe interagierend. Da fehlt doch eine gute Portion Leichtigkeit. Vielleicht keine ganz glückliche Entscheidung, Solo-Partie und Orchesterleitung hier in eine Hand zu legen.
Besser ergänzen sich da schon Whelan und Kristian Bezuidenhout, der in der nachgerade "angejazzt" musizierten Duosonate B-Dur den Klavierpart (auf dem Fortepiano) versieht. Das hat Witz und klangfarbliche Originalität.
Die harmonisch reizvolle, ungewohnt düstere Bläserserenade c-moll wiederum erfährt zwar über weite Strecken die notwendige dramatische Zuspitzung, bleibt aber nicht selten auch in unverbindlicher Tändelei stecken.
Sven Kerkhoff
Trackliste
Sonate B-Dur, KV 292
Serenade c-moll, KV 388
Besetzung
Kristian Bezuidenhout: Fortepiano
Ensemble Marsyas
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |