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The Dead South

Easy Listeing For Jerks Pt. 1 & 2

Info Musikrichtung: Folk, Bluegrass, Alternative Country VÖ: 04.03.2022 (DevilDuck Records / Indigo) Gesamtspielzeit: 40:56 Internet: https://www.thedeadsouth.com/ https://www.facebook.com/TheDeadSouth

War es The Dead South das letzte Jahr im Live-Lockdown langweilig oder wollten sie für die kommenden Konzerte einfach eine frische Veröffentlichung? Wahrscheinlich eine Kombination aus beidem. Aber am Ende auch egal.

Auf jeden Fall veröffentlicht das Bluegrass-Quartett mit Easy Listening For Jerks (witziger Titel übrigens!) gleich zwei neue, kurze Scheiben. Zwei Cover EPs mit unterschiedlicher Gewichtung. Auf Teil 1 griff man sich alte Country- und Bluegass-Stücke, Teil 2 widmet man sich Rock-Coverversionen. Dabei ergeben sich interessante Gemeinsamkeiten: „Beide Teile finden in der Auswahl der Songs über Entfremdung, Misanthropie und Widrigkeiten überraschende Gemeinsamkeiten zwischen traditionellem Bluegrass und Hardrock.“

Die Songs von „Easy Listening For Jerks Pt. 1” würden in einem Konzert von The Dead South nicht weiter auffallen. Spuren der Carter Family oder Earl Scruggs finden sich schließlich zur Genüge im Sound der Band. Und so klingen „Keep On The Sunny Side“ oder die melancholische Ballade „Will The Circle Be Unbroken“ wie für die Kanadier gemacht. Genauso wie das flotte Banjo-Instrumental „Flint Hill Special“. Am meisten überrascht die recht düster ausgefallene Version des Standards „You Are My Sunshine“. Aber das hat was. Mit dem eingängigen Country-Song „Matterhorn“ endet das feine Ding, das gerne etwas länger hätte sein können.

Aber da ist ja auch noch „Easy Listening For Jerks Pt. 2“. Und sieht man es mal ganz nüchtern, ist das der spannendere Teil. Wer hätte schon Coverversionen von The Doors, den Misfits oder System Of A Down von den Dead South erwartet? Gerade „Chop Suey“ klingt total irre. Ohne Schlagzeug und im Akustiksound hält man sich tatsächlich an sich nah am Original, klingt dann aber doch anders. Sehr cool! „People Are Strange“ groovt lässig, „We Use To Vacation“ der Cold War Kids gibt sich hymnisch, „Help Me Scrape The Mucus Off My Brain“ der eh dem Country zugeneigten Ween passt super zu The Dead South, während man sich bei „96 Quiete Bitter Beeing” von CKY ähnlich kernig wie das Original gibt. Grandios ist die balladeske Version von „Saturday Night“ der Misfits. Richtig schön emotional rundet sie diese Song-Rutsche ab.

Cover-Alben sind ja immer so ein Ding. Aber in diesem Fall ist das tatsächlich eine Runde Sache geworden. „Die Carter Family trifft auf die Addams Family“ quasi. Toller Vergleich.

Mario Karl