····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Jimmy Giuffre 3

7 Pieces


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 28.01.2022 (1959)

American Jazz Classics(Verve)

Gesamtspielzeit: 78:49

Internet:

https://in-akustik.de/de/

Jimmy Giuffre (1921-2008), der Jazz-Saxofonist und Klarinettist aus Texas, war im Rahmen der Entwicklung des Jazz ein nicht unbedeutender Musiker. Er mag zwar nicht ganz so bekannt (gewesen) sein wie manch ein Zeitgenosse, doch galt er als "Meister des leisen Schreis" und "Vaterfigur des freien lyrischen Jazz'" (Zitat aus Zeit Online Musik).

Giuffre prägte durch die Komposition "Four Brothers" bereits 1947 den Stil seines damaligen Arbeitgebers, das war die Band um den Arrangeur Woody Herman. Doch nicht nur dort war er aktiv, bis er sich 1956 auf eigene Füße stellte. Die Zeit seines Soloschaffens war meistens durch die Arbeit im Trioformat geprägt, dabei war ein langjähriger Begleiter der Gitarrist Jim Hall. Die Musik atmet die Ära des Cool Jazz, und der soeben erwähnte Jim Hall trägt mit seinem klaren Solospiel und warmen Ausdruck auch auf dieser Platte, 7 Pieces, entscheidend zum Gelingen bei.

Ursprünglich wurde diese Platte 1959 auf Verve Records veröffentlicht. Die sieben Songs entstanden an den Tagen des 23. und 25. Februars sowie am 2.März 1959 in Los Angeles. Dieser coole Jazz ist sehr kreativ und ungewöhnlich in den Arrangements und swingt auch ohne komplette Rhythm Section. Bassist Red Mitchell vermag als wichtiger Bassist diese Teilaufgabe formidabel zu erfüllen, treibt er die jeweiligen Songs gleichermassen an als hält er sie auch dicht zusammen. Herrlich, wie dieses funktioniert beim heftig treibenden "Song Of The Wind"! Und Hall ist nicht nur als brillanter Solist zu hören, sondern trägt durch sein Spiel ebenfalls zur Gestaltung des Gesamtsounds bei. Giuffre selbst betört durch sein cooles und weiches Spiel, das mitunter auch an Lester Young erinnert. Mit "Lovely Willow" wird in Form einer Ballade einer der schönsten Songs abgeliefert, und hier haben die drei Musiker ein Beispiel dafür abgeliefert, wie Kreativität aussehen kann, wenn man sie behutsam einsetzt und niveauvoll umsetzt.

Dieser Jazz tönt recht modern im Rahmen seiner Zeit und 7 Pieces legte den Grundstein für weitere hervorragende Veröffentlichungen, die noch folgen sollten - "The Easy Way" und "Ad Lib" zum Beispiel. Auf dieser aktuellen Veröffentlichung der Platte wurde sie erweitert um vier Boni. Das sind Live-Aufnahmen vom 19.Juni 1959 aus dem Adriano-Theater in Rom. Sie ertönen in tadelloser Klangqualität und zeigen die Live-Stärke im Trio-Format, hier allerdings mit Buddy Clark anstelle Red Mitchell am Bass. Hier hören wir dann auch den Klassiker "Four Brothers", der Song klingt in dieser Version sehr stark am Be Bop orientiert und swingt heftig intensiv. Wie von Giuffre angesagt, wird zum Schluss der längste Song der CD präsentiert, eine damals neue Komposition von Jim Hall, "Careful".



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Happy Man (7:21)
2 Lovely Willow (9:21)
3 Song of the Wind (5:53)
4 Princess (4:20)
5 The Little Melody (7:05)
6 The Story (7:28)
7 Time machine (4:40)
8 Two Degrees East, Three Degrees West (8:07)
9 Four Brothers (8:22)
10 Princess (4:53)
11 Careful (11:21)

Besetzung

Jimmy Giuffre (clarinet, tenor saxophone, baritone saxophone)
Jim Hall (guitar)
Red Mitchell (bass - #1-7)
Buddy Clark (bass - #8-11)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger