Reviews
A Glimpse Of The Eternal
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
VÖ: 04.02.2022 (Criss Cross) Gesamtspielzeit: 56:51 Internet: https://davidbinney.com/ http://www.nuzzcom.com/ https://www.crisscrossjazz.com/index.html |
Der 1961 in Miami geborene Jazz-Saxofonist David Binney wurde durch seine Eltern an Musik von John Coltrane, Miles Davis, Bobby Hutcherson, Wayne Shorter, Jimi Hendrix, Milton Nascimento und Sly & the Family Stone herangeführt, um nur Einige aufzuzählen. Später, in New York, wurde er von Saxofonisten wie Phil Woods, Dave Liebman und George Coleman geschult.
Später spielte er unter anderem mit Aretha Franklin und Maceo Parker, und konnte auch Erfahrungen mit den experimentierfreudigen Musikern um M-Base sammeln. Sein Debüt-Album namens "Point Game" erschien 1991. Seit vielen Jahren veröffentlicht der Protagonist bereits auf dem Label Criss Cross, einst vom inzwischen verstorbenen Gerry Teekens ins Leben gerufen, und mittlerweile vom Sohn Jerry weitergeführt. So liegt nun das aktuelle Album, A Glimpse Of The Eternal, vor. " Ein Blick auf das Ewige", so in etwa könnte man den Titel übersetzen. Das könnte ein Hinweis auf die Zeitlosigkeit seiner Musik sein.
Und ich denke, das trifft es gut. Binney und seine drei Mitstreiter scheren sich nicht um Trends, haben gleichwohl ihrem Jazz eine sehr persönlich gestaltete Note verpasst. Nach bereits drei Songs spüre ich eine große Spiritualität, ein wenig von John Coltrane im Ausdruck. Wie zu lesen ist, war ursprünglich wohl beabsichtigt, ein reines Balladen-Album mit Verwendung von Standards einzuspielen. Nun, gelandet sind auf der Platte, unter dreizehn Songs, einige Fremdkompositionen, die aber nicht unbedingt klassischen Standards zuzurechnen sind. In ihrer Gesamtheit strahlt die Musik eine großartige Ruhe aus, mich sehr an Produktionen des Münchner ECM-Labels aus den Siebzigern erinnernd. Und das nicht nur, weil zwei dort beheimatete Künstler zwei Songs beigesteuert haben. (Jan Garbarek, Ralph Towner)
Gleichwohl hat sich die Absicht wohl dennoch niedergeschlagen, befinden sich doch die meisten Songs in einem ruhigen Modus. Nur "Vibe Changer" tanzt mit seinem holprig-treibendem Rhythmus aus der Reihe, und "Nightfall" ist ein wenig flotter. Insgesamt betrachtet wähnt man sich in einem Raum voller Anmut und träumerischem Ambiente. Gespielt werden schöne Melodien, das Zusammenspiel aller Akteure ist wohltuend aufeinander abgestimmt, man scheint sich ständig einander zuzuhören und kommuniziert in völliger Einheit. Und das überträgt sich, das berührt die Seele angenehm.
Trackliste
2 In A Way (Michael Cain) 4:50
3 Ambivalence (Vince Mendoza) 6:47
4 Vibe Changer (David Binney) 4:13
5 Craig (David Binney) 3:08
6 Blue Sky (Jan Garbarek) 5:45
7 Nightfall (Ralph Towner) 8:34
8 Dave (David Binney) 2:35
9 Group (David Binney) 1:27
10 A Glimpse Of The Eternal (David Binney) 3:32
11 The Cat And The Moon (Vince Mendoza) 4:55
12 Craig 2 (David Binney) 1:49
13 I Had The Craziest Dream (Harry Warren) 6:06
Besetzung
Craig Taborn (piano)
Eivind Opsvik (bass)
Dan Weiss (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |