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Reviews

Elise LeGrow

Grateful (EP)


Info

Musikrichtung: Retro Pop/R&B

VÖ: 11.02.2022

(BMG)

Gesamtspielzeit: 24:04

Internet:

http://eliselegrow.com/
http://networking-media.de/
https://www.bmg.com/de/

2018 war es, als die Kanadierin Elise LeGrow ihre sehr interessante Bearbeitung von Songs aus dem Katalog des Labels Chess vorlegte, "Playing Chess" heisst das Album und bekannte und weniger bekannte Songs des Label-Katalogs wurden teilweise total umgekrempelt, mehr oder weniger gelungen und auch schon mal daneben.

Und nun ist die Dame erneut auf einer Art Retro-Tipp, Duffy, Amy Winehouse und ähnliche Acts fallen dazu ein. Dieser Retro-Sound basiert jedoch nun auf Eigenkompositionen, die Elise zusammen mit anderen Bandmitgliedern verfasste. Herausgekommen ist dabei einerseits Musik in einem modernen Pop-Gewand, und andererseits ein Griff in die Retro-Kiste. Sharon Jones & The Dap Kings als bleichgesichtige Version - daran muss ich mitunter denken. Rhythm & Blues und Soul alter Prägung wird zitiert und stimmlich ebenfalls auf alt getrimmt. Denn eine "moderne" Stimme, wie man es so oft hört, liefert die Lady nicht ab, und das ist auch gut so. Jedenfalls kann man ihr attestieren, dass sie mit dem dezenten rauen und kratzigen Sound Leidenschaft und Emotion versprüht.

Denn durch dieses geschickte Retro-Feeling wird auch grundsätzlich eine warme "alte" Stimmung aufgenommen, die einen raschen Zugang zuläßt. Mit "Feel Alright" startet die Platte, die ich im Übrigen aufgrund der kurzen Spielzeit eher als EP denn als LP bezeichnen möchte, mit einem tanzbaren Song, der gar ein wenig Disco-Feeling der Achtziger atmet. "Forever" könnte so auch von Amy Winehouse gesungen werden können hinsichtlich des Aufbaus des Songs. "Drinking In The Day" bleibt ein wenig schleppend und cool und wirkt mit seinem gelassenen Ausdruck. Da fügt sich das kurze gedämpfte Trompetensolo von Malcom Aiken perfekt ein.

Noch schleppender schleicht sich der Titelsong über die Runden, so ist eine ausdrucksstarke Balladenstimmung entstanden, die gute alte Soul-Stimmung der Siebziger (Hi Records zum Beispiel) ist gut nachempfunden. Weniger gut empfinde ich dann jedoch "Love Me Or Leave Me Alone". Der Song ist hinsichtlich des Arrangements programmiert und geht mit der Stimme der Protagonistin keine wirklich schöne Einheit ein. Das wirkt kalt und künstlich im Gesamtbild, denn Elise kann sich gegen den künstlichen Gegenpart nicht wirklich durchsetzen, das stört dann doch enorm!

Doch es folgen noch "Evan", eine weitere Ballade mit einer zurückhaltenden und fast hauchenden Stimme und einem guten Bläserarrangement und "Better Side", das die EP zum flotten Abschluss bringt, leider auch ein wenig programmiert klingt. Insofern konnten mich wirklich nur die ersten vier Songs und Track sechs überzeugen. Ich bin gespannt, ob und ggf. wie diese Retro-Reise weitergehen wird. Auf jeden Fall empfehle ich Elise DeGrow, sich zwecks weiterer Aufnahmen einmal an gewisse Studios in Memphis zu wenden, wie STAX oder Muscle Shoals! Denn dann könnte Großartiges entstehen!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Feel Alright
2 Forever
3 Drinking In The Day
4 Grateful
5 Love Me Or Leave Me Alone
6 Evan
7 Better Side

Besetzung

Elise LeGrow (vocals)
Theron “Neff-U” Feemster (drums, bass, horns, tambourine, background vocals, mellotron, piano, B3 organ)
James Bryan (lead and acoustic guitars)
Brian West (space echo guitar, vibes and vinylsonics, piano, organ, Telecaster, rhythm guitar)
Shezelle Weekes (background vocals)
Chin Injeti (bass and lead guitar)
Elliott Beenk (rhythm guitar)
Brian “Sweetwesty” West (omnichord, vinylsonics)
Russ Miller (drums)
Jeff Eager (guitar)
Malcom Aiken (trumpet)
Thomas “Tawgs” Salter (all instruments and programming - #5)
Justin Cortelyou (horns)
Jon Radford (drums)
Ben Clark (trumpet)
Chris West (saxophone)
Greg Cox (trombone)
Rich Brinsfield (bass)
Angelo Petraglia (guitar)
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So bewerten wir:

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