Reviews
Werk Zwei
Info
Musikrichtung:
Synthie Pop / Darkwave
VÖ: 23.07.2021 (Echozone / Bob-Media) Gesamtspielzeit: 69:25 Internet: http://www.beatnoirdeluxe.com |
Mit ihrem Darkwave-Sound begeben sich Beat noir Deluxe auf ein Terrain, in dem die Sisters of Mercy ein für alle Mal Maßstäbe gesetzt haben. Und tatsächlich hört man gelegentlich Anklänge. Aber nur in den wenigen Momenten, in denen sich Beat noir Deluxe auf’s Äußerste recken, erreichen sie Gipfel, die gerade einmal das Niveau der tiefsten Talsohlen der Sisters erreichen.
Zu viel Belangloses, keinerlei Anflüge von Spektakulärem sind zu finden, viel Synthetik, die eine fade künstliche Atmosphäre verbreitet. Würde man auf einzelne Stücke eingehen, dann stechen da vor allem die negativen Momente heraus, wie der eher ätzende Deutsch-Pop-Versuch „Sie war nicht bereit“. Die Highlights sind das sehr ruhige „I cannot breathe“ mit seinem Piano-Intro und dem dunklen Gesang, sowie „21 Lies“ eine Pop-Nummer mit Schunkel-Melodie und dunklem Tarnanstrich. Und hier traut man sich kaum das Wort Highlights in die Tastatur zu hacken.
Nach zehn regulären Songs folgen drei Cover und vier Remixe. Dem blassen „What she could not tell“ versucht man – erfolglos – gleich zwei Mal irgendetwas Interessantes hinzuzumixen.
Am nächsten auf der Linie von Beat noir Deluxe liegt „Wicked Games“ von Chris Isaac, dem allerdings ca. 90% seines Esprits raus gelassen werden. Die Duran Duran Nummer passt zumindest in der Hinsicht, dass Sascha Giacomuzzi, der Beat noir Deluxe im Wesentlichen darstellt und sich nur punktuell von anderen Gitarristen und Sängern unterstützen lässt, die Darkwave-Grenzen weit in den Bereich des Synthie-Pops dehnt. Und auch hier gilt, wie bei den Sisters, dass Beat noir Deluxe die Qualität des Originals nie erreichen, und das, wo auch Duran Duran selbst schon nicht zur 1. Liga des Genres gehörten.
Was man sich aber dabei gedacht hat, Iron Maiden zu covern, würde die Musikhistoriker wohl noch in Jahrzehnten beschäftigen, wenn sich dann noch jemand an Beat noir Deluxe erinnern würde – was kaum wahrscheinlich ist. Das Beste an der Coverversion ist, dass man ihr zu keiner Sekunde anhören kann, von wem das Original ist. (Es sei denn, man kennt es.)
Wer zu viel Geld auf dem Konto hat und Negativ-Zinsen sparen will, kann ja mal über einen Ankauf nachdenken, der hilfsbedürftige Künstler unterstützt.
Trackliste
1 | I cannot breathe | 4:45 |
2 | Stop twisting in my Head | 2:55 |
3 | Nemesis | 4:08 |
4 | What she could not tell | 6:08 |
5 | Compassion | 2:30 |
6 | On your Timeline | 3:03 |
7 | Sie war nicht bereit | 4:38 |
8 | Es tat so weh | 3:03 |
9 | 21 Lies | 3:19 |
10 | Un Sentimento | 3:10 |
11 | The Chauffeur | 5:13 |
12 | Wicked Game | 4:40 |
13 | Run to the Hills | 4:42 |
14 | What she could not tell (Rotersand Emix) | 5:21 |
15 | Nemesis (Rroyce Remix) | 5:29 |
16 | What she could not tell (Pacoussa Remix) | 3:00 |
17 | I cannot breathe (Monotronic Remix) | 3:30 |
Besetzung
Gäste:
Thomas Varesco (Git <8>)
Ulrich Rabanser (Git <4>)
Jack Smai (Voc <11>, B <11>)
Lisa Anesi (Voc <2,3,8>)
Veronika Prassliner (Voc <4>)
Megalmodas (Voc <12>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |