Reviews
With The Magic Of Windfyre Steel
Info
Musikrichtung:
Power Metal
VÖ: 07.01.2022 (Atomic Fire / Warner) Gesamtspielzeit: 51:15 Internet: http://www.powerpaladin.is |
Mit Power Paladin stellt das brandneue Label Atomic Fire Records sein erstes Signing vor. Und das hat es gleich mächtig in sich! Das Sextett aus dem sonst eher für extremere Klänge bekannten Island weiß auf seinem Debüt With The Magic Of Windfyre Steel sofort auf ganzer Linie zu überzeugen, mit seiner ungestümen, unbekümmerten Art sogar zu begeistern! Die Jungs sind unüberhörbar große Fans von Iron Maiden, Helloween, Hammerfall, Blind Guardian und Rhapsody. Allerdings haben außer Letztgenannten alle diese in absteigender Reihenfolge aufgelisteten Formationen keinen festen Keyboarder in ihren Reihen. Bjarni Egill Ögmundsson verleiht dem Sound der Band eine elegante Note. Sein Piano-Intro beim Schlussakt „There Can Be Only One“ zählt überdies zu den stimmungsmäßigen Höhepunkten dieses 51 Minuten langen Albums. Für zusätzliche Abwechslung sorgen angenehm kurz gehaltene Erzähl-, Growl- oder Flamenco-Parts, die von einem großen Ideenreichtum zeugen, der noch längst nicht ausgeschöpft ist. Doch auch wenn man bei jedem der neun Song eine andere der oben aufgeführten Gruppen heraushören kann: Die Kunst besteht darin, wie Power Paladin ihre Einflüsse sowohl miteinander als auch mit eigenen Merkmalen kombinieren.
Zur Verdeutlichung höre man sich beispielsweise „Way Of Kings“ an: Die Gesangsmelodie erinnert an Maidens Fear Of The Dark. Dazu gesellt sich im weiteren Verlauf der fünf Minuten langen Nummer German Speed der Marke Helloween, vorgetragen mit einer Spielfreude, der man den grenzenlosen Enthusiasmus und die unbändige Leidenschaft für Heavy Metal zu jeder Sekunde anhört. Die Musik der Reykjaviker strotzt derart vor Melodien, dass nicht nur die mehrstimmigen „Wohoho“-Refrains mitsingen kann, sondern auch die Riffs und sogar die Soli der beiden ausgezeichneten Gitarristen Ingi Þórisson und Bjarni Þór Jóhannsson! So furios und virtuos gehen speziell die in jedem Review als Vergleich genannten Hammerfall trotz eines Pontus Norgren nicht zu Werke!
Besonders beeindruckt bin ich ferner von Sänger Guðlaugsson. Bei “Righteous Fury“ macht er uns mühelos den Kiske und bewegt sich des Öfteren gar in noch höheren Gefilden. Das Besondere dabei: Man ist beeindruckt von seinen glänzenden vokalistischen Fähigkeiten, aber nicht genervt von den schwindelerregenden Höhen! Der Kerl klingt in allen Tonlagen einfach nur affengeil!
Selbst wenn die Suche nach dem in „Dark Crystal“ voller Inbrunst besungenen Kristall vergeblich ist, hat man zumindest mit Power Paladin einen echten Rohdiamanten entdeckt. Dieser wird zweifellos in Zukunft immer weiter geschliffen werden, hoffentlich nur durch die natürliche Entwicklung. Aber wenn, dann bitte ganz behutsam!
16 Punkte für das Album und einen obendrauf für den Spaß, den man bei jedem Anhören hat!
Michael Schübeler
Trackliste
1 | Kraven The Hunter | 5:31 |
2 | Righteous Fury | 5:13 |
3 | Evermore | 4:33 |
4 | Way Of Kings | 5:10 |
5 | Dark Crystal | 5:57 |
6 | Ride The Distant Storm | 4:55 |
7 | Creatures Of The Night | 5:38 |
8 | Into The Forbidden Forest | 7:28 |
9 | There Can Be Only One | 6:50 |
Besetzung
Ingi Þórisson (Guitars)
Bjarni Þór Jóhannsson (Guitars)
Kristleifur Þorsteinsson (Bass)
Einar Karl Júlíusson (Drums)
Bjarni Egill Ögmundsson (Keyboards)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |