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Mark Rizzo

Colossalmyopia

Info Musikrichtung: Gitarre / Prog Metal VÖ: 25.07.2005 (Mascot) Gesamtspielzeit: 64:13

Einen Arbeitsgang hat Mark Rizzo sich gespart - das Sortieren der Songs. Colossalmyopia deckt nicht einfach ein weites stilistisches Spektrum ab. Die Scheibe wurde sozusagen auf zwei weit voneinander entfernt liegenden Baustellen gebaut, zwischen denen außer den sechs Saiten kaum Verbindungen bestehen. Der Opener ist Prog Metal reinsten Wassers mit heftigstem Drumming und wilden Gitarrenorgien. Das folgende Instrumental bewegt sich noch halbwegs passend zwischen Hard Rock und Power Metal. Dann kommt der totale Bruch: “Remember the Future“ wird auf der sehr ruhigen akustischen Gitarre mit leichtem klassischen Einschlag zelebriert.

Im folgenden pendeln die Assoziationen immer wieder - aber schön auf die Stücke verteilt - zwischen Al di Meola und Malmsteen hin und her. Kurz vor Toresschluss gibt es dann endlich den Flamenco, der schon die ganze Zeit in der Luft lag (“Chupacabra“). “The Pinata hits back“ umfasst eigentlich gleich zwei Stücke; am Anfang eine feurig gespielte spanische Akustiknummer; nach einem heftigen Break dann softere Santana. Nur einmal werden Prog Metal und spanische Gitarren gemischt. Aber auch “Colossal Myopia“ stellt keine wirkliche Melange da, sondern agiert im ständigen Wechsel mit nebeneinander stehenden Versatzstücken.

Hat man sich einmal an das verwirrende Wechselspiel gewöhnt, wird Colossalmyopia zur begeisternden Vorführung der hohen Schule auf der Gitarre - wenn auch ständig vom Military in die Dressur verfallend.

Norbert von Fransecky