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Reviews

Dagobert Böhm

Within A Dream


Info

Musikrichtung: Folk/Jazz-Fusion

VÖ: 07.01.2022

(Ozella)

Gesamtspielzeit: 43:28

Internet:

http://www.dagobertboehm.de/#hero
https://www.ozellamusic.com/

Der 1959 in Mannheim geborene Dagobert Böhm spielte als Gitarrist bereits in jungen Jahren in Clubs und auf Folk-Festivals. Mit "Sound Of Wood" erschien im Jahr 1982 eine erste Langspielplatte. Viele, von Kritikern hoch gelobte, Veröffentlichungen folgten. Mit Tony Lakatos und Kornel Horvath erschien 1998 das Album "Acoustic Unit".

1999 war ein sehr wichtiges Jahr für den Musiker, gründete er dann doch sein eigenes Plattenlabel, Ozella Music, dort erschien dann auch sein Solo-Album "Circle Around". Nach weiteren Veröffentlichungen und einer krankheitsbedingten Schaffenspause legt Dagobert Böhm nun ein neues Album vor, Within A Dream.

So gibt es elf neue Songs, eingespielt mit wesentlicher Unterstützung durch den Multiinstrumentalisten Carsten Mentzel, und drei Gästen auf drei Songs, den norwegischen Musikern Karl Seglem (Saxofon) und Knut Hem (Dobro) sowie dem aus Island stammenden Ómar Guðjónsson mit Pedal Steel und Schlagzeug.

Viele der Songs sind Neubearbeitungen bereits vorhanden gewesener Stücke. Der Protagonist kommentiert dieses jeweils als Ergänzung zu den Songvorstellungen in der aufklappbaren Verpackung. Hier gibt es dann auch Einblicke in jeweilige Entstehungsgeschichten. Für Kenner der Gitarre gibt es ebenfalls noch Angaben zum jeweiligen Gitarren-Tuning.

Mit "The Sea" startet die Platte mit einem sehr romantisch-verträumten Ausdruck. So der Kommentar zum Song: "Sonne, Sand, Westerland". Nun, zwar nicht dort, aber hier vor Ort stelle ich mir diesen Song vor, wie ich ihn am hiesigen Strand zu Gehör bekomme. Ja, ich kann hier emotional aufspringen und das nachvollziehen. So stelle ich mir eine Sonnenuntergangs-Stimmung vor, die Flut ist vorbei, das Wasser geht, leicht rauscht es noch, die Besucherscharen sind entschwunden und einige Wasservögel begleiten mich bei meinen Gedanken. Es wirkt ein wenig traurig, etwas melancholisch, aber auch schön.

Ja, und diese Möglichkeiten, sich in die einzelnen Songs einzufühlen, gibt es durchgehend mit der gebotenen Musik. Wenn sich zum Beispiel die Gastmusiker dazugesellen, dann erweitern sich diese Tiefe und Bandbreite der Emotionen noch, sei es durch das Tenor-Saxofon von Karl Seglem auf dem sehr heimelig und gemütlich wirkenden "Glyk" oder durch das eine Sonderstellung einnehmende "Lone Station". Hier sind es gleich alle drei Gäste zusammen, die diese wunderbare melancholische Stimmung zu einen kleinen Hörfilm gestalten. Ja, hier entstehen viele Bilder im Kopf, dieser Song zählt für mich zum ausdrucksstärksten der Platte. Böhm schreibt unter anderem dazu: Aus der Einsamkeit ziehe ich wertvolle Inspiration. Einsamkeit ist nichts trauriges, melancholisches schwingt da mit, ja. Aus der Melancholie entsteht manchmal die schönste Musik. Wahre Worte, das Zusammenspiel aller Instrumente wirkt ergreifend und betörend.

Dieser Fülle steht dann der folgende Titel, "In A Meditative Mood", entgegen. Mit einem recht nachdenklich wirkenden Eindruck zieht sich der Song in einer ganz ruhigen Bahn dahin. Den Abschluss dieser Platte mit reichlich verträumt wirkender Atmosphäre, stilistisch angesiedelt zwischen folkigen Klängen und ein wenig Jazz-Feeling, zusammengefügt zu einer dichten und entspannenden Stimmung, bildet "Twinkle Twinkle". (Und ein kleiner Joke zum Schluss)Fröhlich fingerschnippend, in leicht swingendem Jazz-Modus, werden wir so mit einer positiven Stimmung verabschiedet.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 The Sea
2 Glyk
3 Within A Dream
4 In A Meditative Mood (Guitar)
5 Lucky Me (Feeling Good)
6 Dream Within A Dream
7 Lone Station
8 In A Meditative Mood
9 Far Away
10 Stars
11 Twinkle Twinkle
(all composed by Dagobert Böhm)

Besetzung

Dagobert Böhm (guitars, Seydel Noble harp - #7)
Carsten Mentzel (Fender Rhodes, keyboards, bass, programming, guitars, synths, percussion, Glockenspiel)
Karl Seglem (tenor saxophone - #2, 5 & 7)
Knut Hem (dobro - #7)
Ómar Guðjónsson (pedal steel and drums - #7)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger