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Reviews

Philip Bradatsch

Die Bar Zur Guten Hoffnung


Info

Musikrichtung: Singer/Songwriter/Rock

VÖ: 19.11.2021

(Trikont)

Gesamtspielzeit: 55:19

Internet:

https://www.philipbradatsch.com/
https://trikont.de/
https://oktoberpromotion.com/

Der Münchner Songwriter Philip Bradatsch soll angeblich Bob Dylan als Vorbild genannt haben, und wenn man den ersten Song seiner aktuellen Platte Die Bar Zur Guten Hoffnung hört, dann mag man durchaus in diese Richtung assoziieren. Wenngleich es sich bestimmt nicht um den frühen folkigen Dylan handeln kann. Denn die Musik, die der Protagonist vorlegt, rockt und allenfalls sind es einige Harmonien und Tonfolgen und die stimmliche Ausgestaltung, die an Dylan erinnern können.

Dabei singt er natürlich nicht wie Dylan, sondern verfügt über einen eigenen Ausdruck, der allerdings auch sehr individuell strahlt. Am meisten kommt diese Individualität dann zum Tragen, wenn sich ruhige Songs einstellen, zuerst mit "Eine Dummheit tun". Hier geht der Text, in Verbindung mit der Piano-Begleitung, eine sensible, träumerische, melancholische Einheit ein. ("kann mir irgend jemand sagen, wie man hier lebend wieder rauskommt?","Blumen der Verzeiflung von Einem, der sich auskennt", "an wen kann man sich wenden, wenn die Seele ausbrennt?")

Aber auch "Winter" ist einer der Songs, die im langsamen Modus schreiten, und einer, der von schönen Melodien lebt. Und der Einsatz des Mellotrons schiebt noch eine warme Stimmung darüber. Nach Westcoast Rock schmeckt "Schatten überm Land" und bringt damit, mit jinglendem Gitarrensound, eine andere Variante ins Spiel. Diese Spielart steht dem Musiker und seiner Band ausgesprochen gut, davon hätte ich gern mehr in Zukunft. Und so schwebt auch ein kleiner Hauch Tom Petty durch den Raum, sowie Assoziationen zum Indie Rock aus dessen Anfangstagen kann man bemerken, die ganz frühen R.E.M. zum Beispiel.

Im Gegensatz dazu wirken dann wieder die ganz ruhigen Balladen, neben dem oben erwähnten "Eine Dummheit tun" sind es noch "Abgehängt" und ganz besonders "Wohin Du gehst", die ein wenig wehmütig klingen, bevor der Titelsong davon berichtet, dass die Bar zur guten Hoffnung letzte Nacht ausgeraubt wurde, und das Mädchen, dass Bradatsch' Herz geraubt hatte, sich damit gerade aus dem Staub mache. Ja, mitunter ist es gut, sich den Texten näher zu widmen, enthalten sie doch viele Textpassagen, die nachdenklich stimmen.

Auf jeden Fall hat der Protagonist mit seinem aktuellen Werk eine unterhaltsame Platte vorgelegt, die von ihren unterschiedlichen Stimmungen lebt und ein Lichtblick im derzeit großen Meer deutschsprachiger Musik ist. Und - mehrmals angehört, wächst die Annäherung....



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Die Hoffnung
2 Die große Liebe kehrt zurück Pt. I
3 Eine Dummheit tun
4 Winter
5 Schatten überm Land
6 Die Hoffnung Reprise
7 Abgehängt
8 Wohin Du gehst
9 Die Bar zur guten Hoffnung
10 Unterm Stein
11 Schattenkapitän
12 (Dich werd ich erinnern) Theresa
13 Die große Liebe kehrt zurück Pt. II

Besetzung

Philip Bradatsch (vocals, guitar)
plus die Cola Rum Boys:
Wolfgang Dinter (keyboards)
Florian Ernszt (bass)
Tobias Hieber (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger