Reviews
The Bari Sessions
Info
Musikrichtung:
Modern Jazz/Fusion
VÖ: 05.11.2021 (Challenge) Gesamtspielzeit: 44:39 Internet: http://www.johnhelliwell.com/ https://www.paulwertico.com/ https://www.challengerecords.com/home https://www.martinaweinmar.de/ |
...featuring Raimondo Meli Lupi & Gianmarco Scaglia, so lautet der Untertitel der Platte The Bari Sessions vom Paul Wertico/John Helliwell Project. Dieses Projekt ist eine gemeinsame Idee des amerikanischen Schlagzeugers Paul Wertico und des ehemaligen Supertramp-Saxofonisten John Helliwell aus England.
Diese Session vom 6.August 2019 fand in Bari statt, mit zwei italienischen Musikern, dem sehr interessant agierenden Gitarristen Raimondo Meli Lupi und dem sehr flexibel und verbindend spielenden Bassisten Gianmarco Scaglia. Dieses Quartett sollte auf jeden Fall in dieser Besetzung weiterspielen, die Einheit der vier Musiker ist faszinierend.
Und dabei haben die Vier noch nicht einmal entscheidend Neues geschaffen, man bedient sich verschiedener Ausprägungen der Jazzgeschichte, hier wird ein wenig Jazz der Fünfziger integriert, aufgepeppt mit Elementen des Jazz Rocks in seinen Anfangstagen, klare Ausprägungen, wie man sie vom Münchener Label ECM kennt und das ganze mit einem guten Schuss zugänglicher Unterhaltung angereichert. Der für mich besondere Aspekt wird durch den Gitarristen ausgelöst, er definiert jeden einzelnen Song durch sein ideen- und gestaltungsreiches Spiel.
Kaum erklingen die ersten Töne von "Circular Motion", da fühle ich mich zurückversetzt in die Siebziger, in das Umfeld von ECM Records. Denn genau jene Stimmung strahlt der Song aus, ich assoziiere hier spontan Namen wie Jan Garbarek, Jon Christensen, John Abercrombie...
"Toms For Talia" ist ein reines Schlagzeug-Solo, bevor der schnarrende Bass "Cowboys & Africans" einleitet, dass nachfolgend beschwingt, mit einem dezenten Latin-Touch, leicht dahingleitet. Angenehm auffällig ist das außergewöhnlich "andere" Gitarrensolo von Raimondo Meli Lupi, der mit einem ganz individuellem Ton vorträgt, hier spüre ich dezente Spuren von Terje Rypdal aus dessen Anfangstagen. Ansonsten zeigt der Gitarrist auch durchaus einmal seine Krallen mit vom Rock inspirierten Passagen. Brillant hier, wie generell, die Schlagzeugarbeit von Wertico, und überhaupt das dichte Zusammenspiel aller Akteure. Schliesslich bleibt mir festzustellen, dass jeder Song des Albums Bari Sessions mein Lieblingssong ist.
Trackliste
2 Toms For Talia (3:07)
3 Cowboys & Africans (5:11)
4 It Seemed That Life Was So Beautiful (7:42)
5 Train Bossa (9:14)
6 What Would The World Be (4:52)
7 Tuning Song (7:08) [Bonus]
Besetzung
John Helliwell (tenor saxophone)
Raimondo Meli Lupi (guitar)
Gianmarco Scaglia (double bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |