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Donnerkopf

Krachmaschine

Info Musikrichtung: Deutscher Metal VÖ: 19.09.2005 (Teuton Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 44:36

Donnerkopf ist die wörtliche Übersetzung von Thunderhead. Kein Wunder: Henny Wolter, Ole Hempelmann und Alex Scotti (Der offizielle Drummer, der das Album allerdings nicht eingespielt hat.) stammen allesamt von den deutschen Motörhead. Jetzt gibt’s Motörhead-Sounds mit deutschen Texten - passend in Trio-Besetzung.

Zugegeben, der Versuch Metal mit deutschen Texten zu präsentieren, entgeht auch bei Donnerkopf nicht durchgehend der Falle unfreiwilliger Komik am Rande der Realsatire. Ich kenne aber wenige Bands, denen es so gut wie dem Donnerkopf gelingt, den Flow der deutschen Sprache wirklich an den Rock’n’Roll- und Metal-Rhythmus anzupassen ohne eine der beiden Seiten zu vergewaltigen.

Die Texte sind derart, dass jeder sofort erkennt, hier hat weder die philosophische noch die literaturwissenschaftliche Fakultät der örtlichen (in diesem Fall: hannöverschen) Volkshochschule mitgewirkt. Dennoch wird kreative Sprachgewalt bewiesen. Oder könnt ihr Euch so einfach vorstellen, was sich wohl hinter “10 Kilo Negativ“ verbirgt. Die Antwort ist auf ihre ganz eigene Art lecker.
Bei der Thematisierung des anderen Geschlechts befleißigt mann sich der Art von Frauenfreundlichkeit, die jede Gewähr dafür bietet, niemals für das kulturelle Rahmenprogramm eines Parteitages der GRÜNEN eingeladen zu werden. Zum Beweis hört mal in “Ich Godzilla (Du New York)“ rein.

So entsteht insgesamt ein ziemlich geiles Album; musikalisch ohne jeden Zweifel in der großen rauen Motörhead-Tradition; atmosphärisch etwas an Randalica erinnernd. Anspieltipps sind “Kein Gesicht“, ein genialer Song über die Authentizität einer Metalband, mit besonders deutlichem Motörhead-Riff und der 1A-Titelsong, ein grandioser Mitgröhler und Headbanger.

Gehört in jede Deutschrock- und Metal-Sammlung.

Norbert von Fransecky