Reviews

Anyone

In Humanity

Info Musikrichtung: Prog / Pop VÖ: 01.10.2021 (Togetherment) Gesamtspielzeit: 101:26 Internet: http://www.anyoneden.net

Wenn viele Köche den Brei verderben, müsste ein Album wie dieses, bei dem bis auf das Artwork alles – von den ersten kompositorischen Ideen bis hin zum letzten Mix - aus einer Hand, bzw. aus einem Kopf kommt, ein absoluter Brecher werden. In diesem Fall ist es eher ein Einbrechen. Mehrere Köpfe haben dann eventuell doch mehr Ideen als einer.

Ich könnte jetzt auch gar nicht sagen, welche Aufgaben Riz Story abgeben sollte, da mir eigentlich kein Punkt einfällt, wo er mir auf diesem Album besonders gefällt. Am ehesten könnte das dann wohl doch noch die Gitarre sein. Da liefert er immer wieder ganz nette Spuren ab. Die Percussion stolpern oft mehr vor sich hin. Die Synths erschaffen nur in den seltensten Fällen so etwas wie eine Atmosphäre. Und sein Gesang ist nun wirklich nicht der Bringer. Allerdings ist da auch „Misanthropist“ nicht besser, obwohl Story sich hier Jon Davison (Yes, Glass Hammer) als Verstärkung geholt hat. Das nervige Gejaule gibt dem Songtitel eher auf unangenehme Art seine Bedeutung.

Wer mal reinhören will, könnte das bei dem etwas doomigen „Don’t swallow Tomorrow“ tun, bei dem sanften „On the ending Earth …“, das aufgrund seines rauen Ansatzes völlig unkitschig bleibt und ganz entfernt an Peter Gabriels Us und die Simple Minds erinnert, oder bei dem etwas lebendigeren von Synthies und klappernden Drums geprägten „Curtain Call“, das ähnlich klingt wie Saga in ihren allerschwächsten dunklen Synthie-Zeiten.

Lohnen tut sich das Reinhören aber eher nicht.

Norbert von Fransecky