Reviews
Not grayed at all
Info
Musikrichtung:
Pop / Dark Pop
VÖ: 25.11.2021 (Eigenvertrieb) Gesamtspielzeit: 46:44 Internet: http://www.satinwhite.de |
Ich lade nur recht selten Alben runter, da ich erst einmal das bespreche, was ich als reguläre CD auf den Schreibtisch bekomme. Aber als ich Not grayed at all angeboten bekam, war ich elektrisiert und habe sofort mit dem Download begonnen – nur um fast genauso schnell zu bemerken, dass ich einem Irrtum erlegen war. Es handelt sich nämlich keineswegs um ein neues (oder altes) Album der von mir hoch geschätzten Krautrocker Satin Whale, die in den 70er Jahren eine Handvoll Alben veröffentlicht haben, sondern um das Debüt der Rheinland-Pfälzer Satin White, die es sich – ganz unkrautrockig – zum Ziel gesetzt haben „gute und leicht konsumierbare Musik für Jedermann zu schaffen“. Aber da ich das Album nun schon mal runtergeladen habe, will ich mich nicht lumpen lassen.
Satin White ist ein Duo, oder wohl noch genauer ein Projekt des Bassisten Carsten Kettering (Ex-Ross the Boss, Ex-Majesty, Ex-Ivory Night,…), der hier – bis auf die Gitarre - fast alles selber spielt.
Das Ziel leicht konsumierbare Musik zu erschaffen ist mit Not grayed at all weitgehend erreicht worden. Gelegentlich, z.B. bei dem Bass betonten „Wonderland“ wirkt die Aufnahme (hier der Gesang) wie eine Demo-Aufnahme. Einiges ist so banal und cheesy, wie es die Zielsetzung hat befürchten lassen. Aber es gibt einige Popnummern, die nicht ohne Niveau und Anspruch daherkommen.
Gleich der Opener ist eine packende kraftvolle Pop-Nummer mit einer starken Hookline, die durchaus Hitpotenzial hat. Die eine oder andere Rocker („Like anyone“), die melodische, etwas düstere Slow-Nummer „Come on“ und der massive Drum-Einstieg von „Heading for the Night“ liefern genug Abwechslung und setzen Akzente, um Not grayed at all zu einer durchaus hörbaren Scheibe zu machen.
Dabei darf aber nicht unterschlagen werden, dass der Ansatz „Musik für Jedermann zu schaffen“ auch den Verzicht auf die Ecken und Kanten mit sich bringt, die das Album interessant machen würden, den einen oder anderen aber möglicherweise auch (ver)stören könnten.
Trackliste
1 | I feel alive | 3:19 |
2 | Wonderland | 3:36 |
3 | I'll be here | 3:47 |
4 | Come on | 4:39 |
5 | Daydreamer | 4:15 |
6 | Cry, Children | 6:16 |
7 | Like anyone | 3:27 |
8 | Heading for the Night | 3:38 |
9 | Abused | 4:54 |
10 | Come and go | 4:56 |
11 | A.I. | 3:57 |
Besetzung
Frank Schnitzer (Git, Voc)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |