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Reviews

Jan Prax & Gene Lake

Head To The Sky


Info

Musikrichtung: Fusion

VÖ: 22.10.2021

(Challenge)

Gesamtspielzeit: 40:59

Internet:

https://janprax.com/home
https://challengerecords.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Nein, dieses ist keine Duo-Platte, auch wenn es Jan Prax & Gene Lake so vermuten lassen. Head To The Sky wurde mit acht Musikern eingespielt. Prax ist Saxofonist und Lake der Schlagzeuger.

So treffen hier der 1992 in Karlsruhe geborene Saxofonist und der 1966 in St. Louis geborene Schlagzeuger aufeinander und verbinden ihre musikalischen Erfahrungen. Prax spielte mit internationalen und nationalen Jazz-Größen und veröffentlichte 2015 sein erstes Solo-Album. Dieses wurde vom englischen Vibe Magazine unter den "TOP 20 - Best Jazz Albums of 2015" gelistet.

Ein absolut brillantes Album legte der Musiker auch 2018 vor, das war "Ascending", mit seinem Quartett eingespielt. Mir fiel auf, dass, passend zum Titel, ein Hauch von John Coltrane durch die Musik der Platte schwebte, inklusive eines hohen Energie-Levels, Annäherungen an die “Sheets Of Sound“ von Coltrane als auch die zarten spirituellen Ausprägungen des Meisters. Leidenschaft, die mitreißt in einem Strudel von Emotionen, voll wilden Zupackens, das war mein Eindruck seinerzeit.

Lake ist der Sohn eines berühmten Vaters, einer wichtigen Figur der Jazzgeschichte, des Saxofonisten Oliver Lake. Nicht nur mit ihm spielte Gene, sondern mit weiteren Koryphäen des Jazz in den USA und hatte somit Zugang zu diversen stilistischen Ausprägungen.

Beide Musiker hatten Kontakt zu Musikern wie zum Beispiel David Sanborn, einen der wichtigsten Protagonisten des Fusion Jazz mit mehr kommerzieller Prägung. Und genau dieses Element ist sofort beim Eröffnungssong, "Vibranium", hörbar. Ganz anders als beim oben erwähnten Prax-Album wird hier kein spirituell orientierter Jazz geboten, sondern zupackende und groovende Fusion, ganz im Stil der Achtziger.

Und so wird der Sound bestimmt von quietschenden Keyboards, funky Gitarrenlicks, brummelndem Bass, groovendem Schlagzeug und soulig inspiriertem Sax-Sound. Und das Ergebnis ist auf hohem Niveau gelungen, ein sehr dichtes Ensemblespiel bestimmt das Ganze. Die, ebenfalls für die Achtziger typischen Balladen, gibt es natürlich auch, hier gleich mit dem Titelsong. Nun, diese groovende Fusion hat natürlich einen gewissen Unterhaltungswert und ist zugänglicher als Jazz, kann aber auch Gefahr laufen, der Weichspülung anheim zu fallen, mithin in die Ecke Smooth Jazz und Easy Listening geschubst zu werden.

Nun, dahin geht es teilweise letztlich auch, aber wenn, dann auch von hohem Qualitätsanspruch. Das ist nie billige "Fahrstuhlmusik", nur eben mehr oder weniger unterhaltsame Musik. Neben seiner Schlagzeug-Arbeit spielt Lake ausserdem noch Bass und Synthesizer, und trägt somit auch entscheidend zum Gesamtsound bei. Prax ist durch diese Musik in seinem Spiel natürlich etwas stärker in das Gesamtbild eingebunden und kann seinen Soli insofern weniger freien Lauf lassen.

Letztlich ist es eine gute Fusion-Platte geworden, nicht mehr und nicht weniger. Denn an einige Referenz-Platten des Genres kann man mit Head To The Sky nicht anknüpfen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Vibranium (4:19)
2 Head To The Sky (6:04)
3 Redwoods (7:43)
4 Grace And Mercy (2:26)
5 Enlightenment (5:52)
6 A Way Out (4:33)
7 Swagg (6:05)
8 Get Out Of My Way (3:51)

Besetzung

Gene Lake(drums, bass, programming, synth)
Jan Prax(saxophones)
Mark Bowers(guitars)
Frederico Gonzales Peña (keyboard, synth, percussion, additional production)
Nicky Moroch(acoustic guitar solo - #2, guitars)
Paul Pesco(acoustic guitar)
Ricky Peterson(keys, piano)
Kelton Cooper (guitar)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger