Reviews

Allen Stone

Apart

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter/Pop VÖ: 12.11.2021 (ATO) Gesamtspielzeit: 45:26 Internet: http://www.allenstone.com/ http://www.pias.com/ http://atorecords.com/

Der Sticker auf der Verpackung gibt noch ergänzende Hinweise zu dieser Produktion: "New Acoustic Reinterpretations Of Allen Stone's Classics". Der 1987 in Chewelah, Washington, geborene Allen Stone sang bereits als Kind in der Kirche und entdeckte als Teenager seine Liebe zur Soulmusik. Zuletzt konnte ich mich seiner Platte "Radius", im Jahre 2016 erschienen, widmen. Das war musikalisch in eine Schublade namens Soul-Pop zu packen. Seine Stimme hatte ich mit der von Stevie Wonder verglichen, auch Assoziationen zu Jamiroquai oder Curtis Mayfield oder gar hin zu Prince purzelten ebenfalls. Ein wenig Retro-Stimmung durchzog die Musik der Platte.

Und nun Apart, mit neu interpretierten Songs, solchen, die zu den liebsten des Künstlers zählen sollen. Elf eigene Stücke und ein Cover von Bob Marley ("Is This Love")erfuhren nun also eine neue Interpretation.

Nun, beispielsweise die Musik auf "Radius", sie lebt von den Arrangements und der sehr perfekt ausgeführten Auskleidung der Songs. Dieses fehlt natürlich in der "Stripped Down-Version" einiger Songs, die man mit jenem Album vergleichen kann. So ist es dann außerordentlich wichtig, dass Kompositionen Substanz haben, etwas, das sie im Kern trägt. Und hier mangelt es ab und an bei einigen Titeln, zum Beispiel fällt mir das auf bei "I Know That Wasn't Right", dass hier doch eher ein wenig dahinplätschert und dem dann doch eine solide Kompositionsbasis fehlt. Das ist auf "Radius" dann doch viel griffiger und geschmeidiger.

Einige Songs auf Apart sind besser gelungen, so beispielsweise gelingt es Stone mit dem Song "Give You Blue" hervorragend, die spartanische Ausstattung in Einklang zu bringen mit seiner ausdrucksstarken Stimme, hier auch mit einem stimmigen Background Vocal-Arrangement unterstützt. Auch "Bed I Made" gehört in die Positiv-Ecke, hier wird der Protagonist gesanglich von Alessia Cara unterstützt und gemeinsam gestalten sie eine einfühlsame Stimmung.

So wechseln sie sich ab, die eher besseren und die nicht so gelungenen Ansätze für die Neugestaltung der Songs. Bei den nicht gelungenen ist es halt auffällig, dass die gewisse Substanz fehlt, sie auf diese Weise zu präsentieren. Aufgrund der sehr leidenschaftlichen Vokalleistung steht letztlich das Positive wesentlicher da, so dass die Platte als Gesamtheit ein gutes und entspanntes Hörerlebnis darstellt. Dieses wird zu einem guten Abschluss gebracht mit "Is This Love" von Bob Marley, dass nun in einem ganz anderem Umfeld geboten wird, mehr im Singer/Songwriter-Modus mit ausgeprägtem Balladen-Charakter.

Wolfgang Giese