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Sings For Cathy, A Capella Album, A Tribute to Cathy Berberian
Info
Musikrichtung:
Experimental / A Capella / Contemporary Music
VÖ: 05.11.2021 (Sub Rosa) Gesamtspielzeit: 55:34 Internet: http://www.sarah-defrise.com http://www.felsnerartists.com/artists/sarah-defrise |
Für dieses exotische Album muss man erst einmal zwei Personen vorstellen:
Die Interpretin - Sarah Defrise - ist eine junge belgische Sopranistin, die 2014 ihr Debüt an den Operbühnen gab. Seitdem hat sie bereits Werke wie Cunegonde (Candide / Bernstein), Clorinda (La Cenerentola / Rossini), The Fairy (Cendrillon / Viardot), Nannetta (Falstaff / Verdi), Musetta (La Bohème / Puccini) und Frau Silberklang (Der Schauspieldirektor, Mozart) gesungen.
Die zweite Person ist die US-amerikanische Mezzosopranistin Cathy Berberien (*4. Juli 1925 in Attleboro, † 6. März 1983 Massachusetts). Diese Dame hat jedoch nicht nur die Opernhäuser begeistert. Nein, sie komponierte und interpretierte auch neue Musik, die irgendwo zwischen moderner Klassik und experimenteller Musik lag.
Mit For Cathy, A Capella Album, A Tribute to Cathy Berberian setzt nun die jungen belgischen Sängerinnen einem ihrer Vorbilder ein Denkmal. Und das passt auch sehr gut, denn auch Sarah Defrise ist nicht nur an klassischem Gesang, sondern auch an Vocal Art und Experimental Musik interessiert. Sings For Cathy, A Capella Album, A Tribute to Cathy Berberian ist eine Art Konzeptalbum, gebaut aus sechs Stücken die von Cathy interpretiert, und manche sogar für sie geschrieben wurden.
Das Ergebnis ist erwartbar anstrengend, insbesondere wenn man mit Operngesang nicht so viel am Hut hat. Mir persönlich gefallen die eher klassisch gesungenen Passagen sehr gut. Dass Sarah Defrose all diese Tonlagen perfekt singen kann, beweist Sie durchweg. Mit den experimentellen Passagen geht sie dann mitunter an die Grenzen. Einerseits an die Grenzen dessen, was man einer menschlichen Stimme zutraut, anderseits an die Grenzen, die man den Trommelfällen zumuten mag.
Um die Gesangsleistung bewerten zu können fehlt mir tatsächlich das Wissen über klassischem Gesang an sich. Somit bleibt mein subjektives Urteil: es gibt einige wunderbare Passagen, einige sehr spannende und manche, die vorsichtig als sehr schwer konsumierbar zu beschreiben sind.
Der Konzeptalbumcharakter wird im Übrigen mit Interviewauszügen hergestellt, auflockernd gibt es auch einige spannende kontemporäre, elektronische Klangeinspielungen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Sequenza III, Luciano Berio | 9:08 |
2 | INA Archives : Entretien avec Cathy Berberian, excerpt 1 | 1:56 |
3 | Phonèmes pour Cathy, Henri Pousseur | 12:51 |
4 | INA Archives : Entretien avec Cathy Berberian, excerpt 2 | 1:00 |
5 | Aria for mezzo-soprano and Fontana Mix, John Cage | 9:30 |
6 | INA Archives : Entretien avec Cathy Berberian, excerpt 3 | 0:27 |
7 | Passion selon Sade, fragments «O», Sylvano Bussotti | 8:24 |
8 | Entretien, collage for Cathy's voice and electronics, Sarah Defrise | 6:32 |
9 | INA Archives : Entretien avec Cathy Berberian, excerpt 4 | 0:36 |
10 | Stripsody, Cathy Berberian | 5:10 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |