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Sorrow is the Cure
Info
Musikrichtung:
Epic Metal
VÖ: 20.08.2021 (Pride & Joy / Soulfood) Gesamtspielzeit: 56:29 |
Legions of the Night kommen so fett daher, dass man a) kaum glaubt, es hier tatsächlich nur mit einem Trio zu tun zu haben und b) erst beim Abtippen der Besetzungsliste registriert, dass Sorrow is the Cure völlig ohne Bass eingespielt worden sein soll. Naja, wahrscheinlich steckt das Geheimnis zumindest zum Teil in den von Jens Faber eingesetzten Keyboards. Hören tut man das nicht. Und so schmälert auch nichts den ebenso überraschenden Hörgenuss. Denn ähnlich, wie man bei Dark Arena nicht darum herum kommt Queensryche zu erwähnen, ist eine Review von Sorrow is the Cure ohne die Erwähnung von Savatage völlig unmöglich.
Bereits das Piano-Intro zum dem 100-Punkte-Opener Train to Nowhere hätte auf jedem Savatage-Album einen Ehrenplatz erhalten. Und es gibt tatsächlich auf dem ganzen Album kein einziges Stück, das völlig aus der Savatage-Spur herausfallen würde. Wenn Henning Basse bei dem Versuch die typischen hohen Savatage-Schrei einzubringen (sehr deutlich bei „Walls of Sorrow“) den Zweikampf mit Jon Oliva dann - anders als Juan Ricardo bei den erwähnten Dark Arena den mit Geoff Tate - doch verliert, liegt das daran, dass Oliva auf den von ihm eingesungenen Alben wesentlich seltener schwächelt als sein Queensryche-Kollege Geoff Tate.
Neben den typischen epischen Savatage-Power-Nummern liefern Legions of the Night auch starke Balladen, wie das finale „Rescue me“ und „Someday, somewhere“, ab. Die packende Midtemponummer „We all walk alone“ geht unmittelbar in die Beine.
Am Ende gibt es dann auch noch ein wirkliches Savatage-Cover, das auf der einen Seite in die Hose geht, weil Basse hier den Zweikampf mit Oliva doch überdeutlich verliert; auf der anderen Seite zeigt sich dadurch, dass „Sirens“ zum schwächsten Beitrag des Albums wird, auch die Klasse der Eigenkompositionen der Nacht-Legionen.
Da es wohl kaum noch neue Alben der Floridaner geben wird, ist das Erscheinen von Legions of the Night auf der Bühne doppelt erfreulich. Hoffentlich folgen dem Debüt noch einige dermaßen starke Alben.
Wer seine Alben nicht alphabetisch, sondern nach Stilen ordnet, sollte im Savatage-Fach schon mal Platz machen.
Trackliste
1 | Train to Nowhere | 5:34 |
2 | Lie | 4:04 |
3 | Walls of Sorrow | 7:21 |
4 | Find the Truth | 4:39 |
5 | Someday, somewhere | 4:26 |
6 | We all walk alone | 6:35 |
7 | Shoot and save | 4:01 |
8 | Sorrow is the Cure | 6:26 |
9 | Pay the Price | 5:09 |
10 | Rescue me | 4:35 |
11 | Sirens | 3:38 |
Besetzung
Jens Faber (Git, B, Keys, Back Voc)
Philipp Bock (Dr)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |