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Roger Matura

Time On Earth

Info Musikrichtung: Instrumental/Ambient/New Age-Fusion VÖ: 22.10.2021 (Ozella) Gesamtspielzeit: 42:14 Internet: http://www.ozellamusic.com/ http://www.ozellamusic.com/artist/roger-matura-songways/

Im Rahmen seiner Album-Trilogie stelle ich hiermit ein weiteres Album daraus vor. Neben "Roter Mohn" hat Roger Matura noch Time On Earth und "Take On The Giants" eingespielt. Handelte es sich bei den Songs von "Roter Mohn" um Coverversionen der besonderen Art, so ist Time On Earth ausschließlich instrumental, alle zwölf Songs sind von Matura selbst geschrieben, begleitet wird der Multiinstrumentalist wiederum von Armin Dahm.

Wen also der Gesang des Protagonisten stört, kann sich hier stärker auf die Melodien konzentrieren. Mit einem Hauch Karibik umgibt sich der Auftaktsong, "Bonkers!", "Maly Jakub" besitzt etwas von Platten, die zur Meditation einladen, jedenfalls wirkt das sehr beruhigend, und die melodischen Piano-Texturen über den breitflächigen Keyboards unterstreichen dieses Ambiente wohltuend.

Und im Grunde genommen bleibt es in der Regel recht harmonisch und sanft im Ausdruck. Etwas, was mich stört, sind die programmierten Sounds, das nimmt den Stücken ihre Wärme und Anmut. Insofern bleiben meine Favoriten jene Titel, die ohne rhythmische Bearbeitung eher dahinfliegen und dahinfliessen, wie zum Beispiel das sehr kurze "Runaways Like Us".

Allerdings laufen so manche Songs auch Gefahr, in die Nähe des nicht so angenehmen Begriffs "Muzak" zu geraten. Also - Hintergrundmusik in Kaufhäusern und Einkaufszentren, Fahrstühlen und anderen öffentlichen Bereichen. Nun, einerseits wünschte ich mir schon solche Musik wie von Time On Earth an solchen Stellen, doch hat diese dort sicher nicht ihren Platz, denn dafür halte ich sie für zu anspruchsvoll und zu schade für eine reine Hintergrundbeschallung.

Denn Matura hat es mit seinen Eigenkompositionen durchaus vollbracht, kleine persönliche Hörfilme zu schaffen, denen man gern zuhört und zu denen man sicher in aller Ruhe auch assoziieren kann, hier schwingt die Stimmung recht positiv und lebensbejahend. Sehr träumerisch fließen die Songs durch die Seele und können Wohlgefühl verbreiten, mir geht es besonders so bei "Footfalls Of Memory". Ein wenig tendiert die Musik mitunter auch in die einst so beliebte Richtung des New Age.

Mit dem längsten Song der Platte, dem Titelsong, werden wir verabschiedet, und noch einmal startet es ausserordentlich romantisch, ja, eine solche Stimmung erinnert mich an Musik des Gitarristen Jon Mark, zu jener Zeit, als er nach Australien auswanderte und sich den Keyboards zuwandte. Diese fantasievolle Stimmung lädt ein zum Verweilen, zum Fallenlassen, "Time On Earth" ist ein wunderschöner und feinfühlig gestalteter Abschluss!

Wolfgang Giese