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Reviews

Viktor Töpelmann & Daniela Niedhammer

Harmonice Mundi


Info

Musikrichtung: Barockmusik

VÖ: 12.11.2021

(Carpe Diem Records [CD-16326])

Gesamtspielzeit: 71:53

Internet:

http://www.viktortoepelmann.com
https://carpediemrecordsberlin.bandcamp.com/

Harmonice Mundi ist benannt nach den fünf Büchern über die Harmonie der Welt des Astronomen Johannes Kepler (1571-1650). Er schreibt darin im Jahr 1619 unter anderem: „Es sind also die Himmelsbewegungen nichts anderes als eine fortwährende mehrstimmige Musik“. Und in der Konsequenz daraus bietet die Musik die Möglichkeit, sich dem Geheimnis der Welt und Gott anzunähern. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die auf dieser CD zu hörende Viola da Gamba, von Hannß Khögl in Wien 1674 gebaut für Pater Sigismund Gast (1645-1711) vom Benediktinerstift Kremsmünster, bis heute im Besitz des Klosters ist. Bekannt ist auch, dass mit Matthias Catharina Puecher (?-1743) ein Virtuose an diesem Instrument im Dienste des Stiftes war und dieses Instrument spielte.

Viktor Töpelmann und Daniela Niedhammer haben sich nun daran gemacht Musik zu interpretieren, die auch für Puecher verfügbar war. Dazu hat man sich die Kirche St. Stephanus Vormoos (Feldkirchen bei Mattighofen, Österreich) ausgewählt, weil in ihr die wunderbar klingen Orgel von Hans Vogl aus dem Jahr 1662 erhalten ist. Nicht unwichtig, wenn man diese Musik historisch korrekt interpretierten möchte (sofern dies wirklich möglich ist). Ausgewählt hat man unter anderem die Sonate XIV in D-Dur von Heinrich Ignaz Franz von Biber. Ursprünglich für Violine komponiert und hier von Viktor Töpelmann transkribiert, eröffnet das Stück die CD und ist dabei gleich ein erstes Highlight. In Teilen fast schon meditativ erklingt diese Musik. Daniela Niedhammer versteht es meisterlich mit ihrer zurückhaltenden Registratur der Gambe viel Raum zu lassen und die fantastischen technischen und interpretatorischen Fähigkeiten von Viktor Töpelmann zu unterstützen. Das ist große Kunst.

Bei der Ciacona in G-Dur von Georg Muffat kann Daniela Niedhammer alleine zeigen, dass sie eine herausragende Interpretin barocker Orgelmusik ist und man hört ihr an, dass sie viel Freude an und mit der Orgel von Hans Vogl hat. Bei den Sonaten von Johann Heinrich Schmelzer (Sonata IV in D-Dur für Violine, ebenfalls von Viktor Töpelmann transkribiert) und Johannes Schenck (Sonata V in E-Moll) nimmt sie sich dann wieder, um den Gambenklängen mehr Raum zu geben. Und das alles wurde klanglich wunderbar von Produzent Jonas Niederstadt eingefangen.

Man kann sich wunderbar in dieser Aufnahme verlieren. Bei Kerzenschein und einem Glas gutem Rotwein in dieser kalten Jahreszeit ist diese Musik Balsam auf die Seele. Es geht natürlich auch einfach so, jedoch nicht zum nebenbei Hören. Das würde den Künstlern und der Musik nicht gerecht. Höchst empfehlenswert!



Ingo Andruschkewitsch

Trackliste

Heinrich Ignaz Franz von Biber:
01. Sonata XIV in D-major (»The Rosary Sonatas«) 13:00

August Kühnel:
02. Sonata VII in G-major 11:28

Johann Caspar Kerll:
03. Toccata in a-minor 05:40

Ignazio Albertini:
04. Sonata I in d-minor 08:30

Georg Muffat:
05. Ciacona in G-major 05:28

Johann Heinrich Schmelzer:
06. Sonata IV in D-major 12:16

Johannes Schenck: Sonata V in e-minor
07. Adagio 02:56
08. Aria – Largo 02:40
09. Gavotte – Presto 01:08
10. Adagio II 02:16
11. Giga – Vivace 01:56
12. Aria 04:35

Besetzung

Viktor Töpelmann: viola da gamba (von Hannß Khögl, Wien 1674)
Daniela Niedhammer: organ (von Hans Vogl, Vormoos 1662)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger