Reviews

Light Conductor

Sequence Two

Info Musikrichtung: Electronic / Ambient / Drone VÖ: 29.10.2021 (Constallation) Gesamtspielzeit: 44:32 Internet: https://www.discogs.com/de/artist/7035612-Light-Conductor https://lightconductor.bandcamp.com/

Ihrem Erstling Sequence One von 2019 lässt das Duo Light Conductor mit Sequence Two nun seinen logischen Nachfolger finden.

Stephen Ramsey spielt normalerweise mit Young Galaxy, während Jace Lasek hauptamtlich bei The Besnard Lakes tätig ist. Für Light Conductor haben sie sich darauf verständigt, einen dichten Sound aus Ambient, Drone und Electronic aus vorwiegend analogen Synthesizern zu erschaffen.

Das bedeutet automatisch, daas der Sound der Scheibe einen deutlichen Retroanstrich besitzt und mit seinen pulsierenden und schwebenden synthetischen Klängen zwangsläufig an Größen wie Jean-Michelle Jarre, Tangerine Dream, Laurie Spiegel denken lässt. Da sie sich jedoch auf der anderen Seite auch mit der Musik von Yes und Spiritualized auseinandergesetzt haben und sie auch Gitarren einfließen lassen, ergeben sich weitere Aspekte im Klangbild.

Und so rattert gleich der 14 Minuten lange Opener “Splitting Light“ richtig gut los. Die Synthies bauen zunächst die schwebende Atmosphäre auf die immer dichter wird. Und darunter zieht der synthetische Bassound das Tempo langsam an, bis sich das Stück mit wunderbaren Gitarreneinlagen verziert und einer Stimme, die durchaus ein wenig an Jon Anderon erinnert, an ein wunderbar schwebendes Stück Prog-Rock in bester Yes-/Jon & Vangelis-Manier.

„The Rooms Are Turning Inside Out“ beschließt dann die erste Seite mit acht Minuten hellen ambienten Sounds und einer wunderbar melodischen Keyboardmelodie mit Soundtrackcharakter.

“Pyramids In Slow Rotation“ eröffnet die zweite LP-Seite mit dunklen Dronesounds. Daraus entwickelt sich ein schwebender Track mit hellen Synthieklängen - traumhaft psychedelisch und hymnisch. Dieser Sound entwickelt sich in aller Ruhe über 14 Minuten. Sich verändernde Sounds, gesampelte Engelsstimmen und vieles mehr geben dem Stück, obwohl es sich kaum verändert, viele unterschiedliche Facetten und hält den Hörer bei der Stange.

Auch im letzten Stück wird auf schwebende Sounds gesetzt. So gleitet das Album mit atmosphärischen Klängen und analogen Synthiesaounds in hymnischer Schönheit auf.

Insgesamt eine sehr interessante Platte mit einer sehr starken ersten Seite. Vor allem das Eröffnungsstück ist fantastisch. Auf der zweiten Seite erschallen dann auch durchaus schöne, spannende und betörende Klänge, jedoch fehlt es mir hier ein wenig an Abwechslung. Unter dem Strich aber trotzdem ein sehr lohnenswertes Synthiealbum.

Wolfgang Kabsch