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Reviews

Fascination Curve

Corona Time In Amerika


Info

Musikrichtung: Rock/Prog Rock

VÖ: 29.10.2021

(Curious Musik Recordings )

Gesamtspielzeit: 50:13

Internet:

https://www.karllundeberg.com/
https://www.curiousmusiks.com/
https://www.hemifran.com/news/

Die Band Fascination Curve steht in einem engen Zusammenhang mit dem Kopf des Ganzen, und das ist Karl Lundeberg. Wie zu lesen ist, war er in etlichen Musik-Genres aktiv, angefangen von zeitgenössischer Klassik und Jazz über Weltmusik und Rock hin zu Avantgarde und norwegischer Volksmusik.

Gleichzeitig hat er sich rege betätigt als Komponist für Filme und Fernsehen, und war tätig für das Radio, das Theater und fürs Ballett. Corona Time In Amerika, das aktuelle Album, sagt hinsichtlich seines Titels wohl konkret aus, womit sich der Protagonist hier beschäftigt. Wie man lesen kann, geht es jedoch grundsätzlich um eine Stellungnahme zu Themen wie Rassismus, politischer Extremismus und soziale Belange in den Vereinigten Staaten, betrachtet aus dem Blickwinkel der aktuellen Pandemie. "Land of the Free, Home of the Slave" birgt bereits eine entsprechende Aussage in sich. Als sehr gut anzumerken ist in diesem Zusammenhang, das im separaten Booklet alle Texte nachzulesen sind.

Mit einer Reihe erstklassiger Musiker hat man so ein Werk geschaffen, dass etwas sehr Besonderes ausstrahlt. Diese Abwechslung in der Musik setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, von eher lyrischen Momenten bis hin zu kraftvoller Gestaltung breiter Klangflächen, im Grunde genommen klingt es wie ein Album des Prog Rocks. Doch der erste Song setzt auch darüber hinaus Akzente mit hartem Rock-Einschlag. Nur der Gesang ist sehr zurückhaltend und wirkt eher wie ein breitflächiger Chorgesang als das Werk eines alleinigen Leadsängers. So stehen bereits von Beginn an verschiedene Eindrücke gegeneinander, die aber letztlich doch zu einem einheitlichen Gesamtbild verschmelzen.

Gute Soli von Gitarre und Keyboards sorgen für reichlich Farbe im Klangbild und zeugen von hoher Professionalität der Musiker. "Somewhere, Somehow" strahlt in eine andere Richtung. Dieser langsame Song, geführt vom Piano, scheint eher dahin zu schweben und strahlt eine harmonische Ruhe aus, auch wenn es sich im Laufe des Songs steigert . Auch hier wieder kann das Gesangsarrangement faszinieren, klingt es doch fast wie ein Chor mit seinen verschiedenen Facetten. Und die Orgel erinnert mich dann stark an Passagen der Musik von Emerson, Lake & Palmer. Auf "I Will Breathe with You" wird der Sound erheblich durch die hintergründig schwebenden Keyboards und das darüber gesetzte Saxofon bestimmt, mitunter erinnert die Melodie des Saxofons an Elemente der klassischen Musik. Und auch hier wieder ist es das Arrangement, dass sehr stark ins Auge fällt, sehr feinfühlig ist das.

Dreh- und Angelpunkt dürfte dann wohl das mit 20:05 Minuten lange Titelstück sein, "Corona Time in Amerika" ist auch in mehrere Abschnitte unterteilt, die jeweiligen Überschriften lauten: Part 1: Corona Time, Minneapolis in Amerika, Breaking Chains, Corona Hymn I, All You Can Buy, All The Ventilators, Winged Messengers; Part 2: The Preacher, The Game, Humpty & The Locusts, Are You Mad Enough, Suburban Man, The Corona Lie, Enough is Enough, Corona Hymn II, Amerika Amerika, Corona Hymn III, Epitaph of Fries. In diesem Song spiegelt sich die ganze Bandbreite dieser sehr harmonischen Musik. Und wenn man sich die Texte näher vornimmt, dann werden schonungslos Themen angepackt. (Shoot first, then lie, don't let them breathe, watch 'em all die, the rednecks came out, to set the bait, its that old time racism in every state. Letztlich auch dadurch ist Corona Time In Amerika ein sehr ambitioniertes Werk.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Land of the Free, Home of the Slave (7:01)
2 Somewhere, Somehow (7:43)
3 I Will Breathe with You (8:03)
4 Corona Time in Amerika (20:05)
5 Dip Them in Gold (6:23)

Besetzung

Karl Lundeberg (keyboards, guitar, vocals)
Marc Bonilla (guitar, vocals)
Ken Stacey (vocals)
Amy Keyes (vocals)
Mha Bhati (bass)
Tim Riess (soprano sax)
Gregg Bissonette (drums)
Loretta Kelley (violin)
Nicole Jones (vocals)
Charlayne Woodard (vocals)
Annika Lundeberg, Marika Lundeberg (vocalizations)
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So bewerten wir:

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19 bis 20 Überflieger