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Carptree

Man made Machine

Info Musikrichtung: Progressive VÖ: 29.08.2005 (InsideOut / SPV) Gesamtspielzeit: 58:36 Internet: http://www.carptree.com

Die Genesis Sound-alikes nehmen zurzeit massiv zu. Carptree nimmt unter ihnen eine besondere Stellung ein. Zum einen stammen sie mal nicht von einem amerikanischen oder kanadischen Label, sondern von dem deutschen Prog-Marktfüher InsideOut; zum anderen geht man, was die Genesis-Anleihen anbelangt, stark über die Dörfer. Die Man made Machine erinnert weniger an die alten Helden selber, als an Genesis-Epigonen wie Fish (“Sunshine Waters“, „Burn to something New“) oder Soloprojekte wie Peter Gabriel (“Man made Machine”, “In the Centre of an empty Space”) und Mike and the Mechanics (”The Man you just became”).

Carptree strömen allerdings häufig eine Atmosphäre der Einsamkeit und Verlassenheit aus, die man von Genesis so nicht kennt und die dem Duo ein großes Maß an Eigenständigkeit verleihen. Die ruhigen Töne überwiegen daher erwartungsgemäß. Ganz in der Melancholie lassen uns Carptree dann aber doch nicht verharren. Nach dem insgesamt recht düster und bedrohlich klingenden Opener enthält bereits das folgende “Sunshine Waters“ lebensbejahend tänzerische Momente. Später verbindet “In the Centre of an empty Space” beide Momente, indem es wunderschön leichtfüßige, fast popige Melodien mit harschen an Peter Gabriel erinnernden Zwischenteilen mischt.

Spannend bleibt es bei Carptree fast immer, egal ob “Tilting the Scales“ aus ruhigen Strophen und aufschäumendem Refrain einen kraftvollen Prog-Hammer schmiedet, oder “The Man you just became“ mit Streichern in Hintergrund eine ruhige symphonische Prog-Nummer liefert.

Norbert von Fransecky