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Gov't Mule

Heavy Load Blues

Info Musikrichtung: Blues VÖ: 12.11.2021 (Fantasy Records / Universal) Gesamtspielzeit: 77:56 Internet: http://mule.net/

Gov’t Mule spielen den Blues… Ja, ich weiß, das ist jetzt keine besonders aufsehenerregende Nachricht. Denn im Sound der Southern-/Jam-Rocker spielte der Blues schon immer eine sehr bedeutende Rolle. Und trotzdem spinnen Warren Haynes & Co. das Ganze auf diesem Album noch ein Stückchen weiter. Denn Heavy Load Blues bietet genau das, was der Titel auch suggeriert: die volle Ladung Blues!

Noch viel mehr als sonst tauchten Gov’t Mule hierfür in diese urwüchsige Musik ein. Heavy Load Blues ist eine Art Tribut an alte Meister wie Howlin‘ Wolf, Elmore James und andere. Und zwar ein möglichst authentischer. Im kleinen und altmodischen Setup traf man sich abends immer gemeinsam im Studio und legte „live“ los, wodurch diese besondere Magie auf dem Album entstand. Dabei ist es egal, ob man sich Fremdkompositionen wie das von Whitesnake einst zum Weltruhm gebrachte „Ain’t No Love In The Heart Of The City“, das kräftig knarzende „I Asked For Water (She Gave Me Gasoline)“ oder das überraschend junge „If Heartaches Were Nickels“ von Joe Bonamassa vornahm oder ob man beherzte Eigenkompositionen mit einwarf.

Heavy Load Of Blues klingt wie aus einem Guss, selbst wenn man viele Nuancen dieser Musik streift. Delta Blues, Chicago Blues, lockere Shuffles, souliger Soff und ein bisschen Funk, urwüchsiger Akustikblues, Bluesrock… hier findet einiges zusammen. Das Quartett beweist in Sachen Performance wieder seine absolute Klasse. Immer wieder beeindruckend mit welcher Leichtigkeit diese Band ihre Musik spielt, ohne dass sich nur ein Musiker in den Vordergrund drängen muss.

So auch hier. Am Ende ist Heavy Load Blues dann doch gar kein so großer stilistischer Ausreißer im Katalog der Band, sondern einfach ein weiteres Kapitel, auch wenn dieses Mal ein paar mehr fremde Federn als sonst mit an Bord sind.

Mario Karl