Reviews
Wood & Waste
Info
Musikrichtung:
Indie Rock
VÖ: 22.10.2021 (Fireplace) Gesamtspielzeit: 47:09 Internet: https://tom-rodwell.myshopify.com/ https://www.hemifran.com/news/ |
In Neuseeland lebt der englische Gitarrist Tom Rodwell und dort wurde auch sein aktuelles Album Wood & Waste aufgenommen. Neun selbskomponierte Song stellt er damit vor.
Gleich vorweg - diese Musik ist recht ungewöhnlich, ist gespickt mit allerlei Einflüssen diverser Strömungen und Genres. Die monoton dahinscheppernde Gitarre des Eröffnungssongs erinnert stilistisch an John Lee Hooker. Und dazu schleppt sich der Rhythmus dahin durch das stoisch dumpfe Schlagzeug. Und zum Schluss verabschiedet sich der Song mit einer Slidegitarre. "Keep On Knockin'" kommt im an Songs von Bo Diddley erinnernden Rhythmus und auch hier setzen verzerrte Gitarrenparts entsprechende Zeichen in diesem spartanisch wirkenden Umfeld.
Und so werden stets verschiedene Elemente, die so eigentlich gar nicht zusammenpassen würden, als Basis oder wesentliches Element verwendet, sei es ein Rhumba-ähnlicher Rhythmus auf "Plenty Time" oder der vertrackte Rhythmus auf "Touch Me Like A Teddybear". Und die stets verzerrte Gitarre erinnert mich stark an Ry Cooder, wenn dieser diese entsprechend einsetzte. Hintergründig bleibt immer ein Hauch von Blues-Anteilen in der Musik. Insgesamt wird das Ganze mit einen hohen Grad an Entspannung und cooler Zurückhaltung geboten.
Etwas wilder kommt nun "She Got Me Boiling", ist das Calypso, der hier Einzug gehalten hat? Auch der relativ unaufgeregte und nicht besonders fesselnde oder prägnante Gesang integriert sich in die auf das Wesentliche reduzierten Arrangements und verleiht der Musik gelegentlich so etwas wie eine Art hypnotischer Wirkung. Es stampft, es scheppert, es schiebt sich mehr oder weniger elegant dahin, mitunter klingt das ein wenig (angenehm) schräg. Im Übrigen ist das ganze Album analog eingespielt und produziert worden, das auch für diesen sehr direkt und warm klingenden Sound sorgt.
Im Laufe der Spielzeit bekommt man den Eindruck, dass viel Wert auf spontane Gestaltung und damit verbundene Improvisation gelegt wurde. Die Musik wirkt insofern als Gesamteindruck sehr einheitlich und es sind die jeweiligen Nuancen und Beimengungen, die die Abwechslung bringen. So klingt der Abschlusssong, "Dead End Road", der ohne Rhythmus dahinfliesst, als würde er schweben, das durch die an den Sound einer Hawaii-Gitarre gemahndenden E-Gitarre des Protagonisten noch unterstrichen wird. Mithin - ein teilweise durchaus skurriles Album mit der besonderen Note.
Im Übrigen ist nicht nur der LP, sondern auch der CD eine Download-Card beigefügt.
Trackliste
2 Keep On Knockin’
3 Plenty Time
4 Carry On
5 Touch Me Like a Teddybear
6 She Got Me Boiling
7 Small Town
8 Make Believe
9 Dead End Road
Besetzung
Chris O'Connor (drums & percussion)
Jeff Henderson (marching bass drum)
Phill Dryson (phased Strat - #7)
Colleen Davi (harmony vox - #4)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |