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Reviews

Duran Duran

Future Past


Info

Musikrichtung: Synthie Pop

VÖ: 20.10.2021

(BMG)

Gesamtspielzeit: 60:47

Internet:

https://duranduran.warnereprise.com/
https://networking-media.de/
https://www.bmg.com/de/

Seit 1978 gibt es sie bereits, die britische Band Duran Duran. Im Schwung der Neugestaltung der Musikszene, New Wave, New Romantics, oder was sich seinerzeit etablierte, waren die Musiker sicher eine der wichtigsten Formationen. Nach einem Plattenvertrag mit der EMI, das war 1980, setzten nach und nach die ersten kleinen Erfolge ein. Das Debüt-Album erschien 1981, doch die Hits purzelten erst ein wenig später, man erinnert sich sicher an Songs wie "Save A Prayer", "Is There Something I Should Know?", "Union Of The Snake" oder "The Reflex", und ganz besonders wohl an "Wild Boys" aus 1984.

Jetzt ist das fünfzehnte Studioalbum erschienen mit Future Past. Der lockere Sound des Erstlings ist längst gewichen und hat im Laufe der Jahre Platz gemacht für pompösere Klänge, spätetens 1984 mit dem Album "Arena". Mittlerweile sind von der Originalbesetzung mit Nick Rhodes und John Taylor die einzigen Gründungsmitglieder verblieben, doch bereits frühe und wesentliche Nachrücker wie Simon Le Bon und Roger Taylor sind auch auf Future Past anwesend. Hinzu kommen Gäste wie Pianist Mike Garson aus David Bowies Band, Sängerin Lykke Li und Blur-Gitarrist Graham Coxon.

Nun, besonders auffällig ist sofort dieser typische Sound, der mit reichlich Melodik und Harmonie aufwartet. Ob man den Sound nun modernisiert hat oder ob er eigentlich noch genauso klingt wie einst, muss man erst einmal sacken lassen. Nun, ich denke, weder dieser spezielle musikalische Anstrich der Frühzeit, wie ich meine, die interessanteste Phase, als auch die erfolgreiche Phase der Achtziger, sie werden im ersten Fall auf keinen Fall reproduziert und im zweiten Fall sicher bei einigen Songs. Doch, man scheint sich zu orientieren an der erfolgreichen Zeit, ohne das widerzuspiegeln, was den Sound jener Zeit ausgemacht hat, das Neue, das Unerwartete.

Denn nun klingt vieles sehr geglättet und dermassen poppig, dass auch jeglicher Hauch von Ecken und Kanten weggeschliffen zu sein scheint. Was schließlich bleibt, ist recht "harmlose" Popmusik, die einen Tiefpunkt mit solchen Songs wie "Give It All Up" erreicht. Das einstige New Romantic-Element findet gelegentlich Widerhall mit beispielsweise dem Titelsong, der für mich noch so etwas wie die alte Kraft auferstehen lässt. "Beautiful Lies" entführt uns, wie der Textzeile auch zu entnehmen ist, in das "Plastic Paradise", mithin in die Disco-Szene.

Ja, sicher alles hochprofessionell produziert, da gibt es nichts zu meckern, und spätestens dann, wenn Giorgio Moroder bei den Tracks sieben und acht in Erscheinung tritt, dann kann man eine solche, wie soeben beschriebene Atmosphäre erwarten. Aber ist das noch Duran Duran? "Nothing Less" und "Invocation" lassen das alte Feuer noch ein wenig lodern, und mit "Falling" werden wir mit sanften Klängen verabschiedet aus einer Platte, die für mich auch uneinheitlich wirkt und vielleicht auch nach einem anderen Produzenten ruft.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Invisible
2 All Of You
3 Give It All Up (Feat. Tove Lo, vocals)
4 Anniversary
5 Future Past
6 Velvet Newton
7 Beautiful Lies
8 Tonight United
9 Wing
10 Nothing Less
11 Laughing Boy
12 Hammerhead (Feat. Ivorian Doll, rap, vocals)
13 Invocation
14 More Joy! (Feat. CHAI, additional vocals and shouts)
15 Falling (Feat. Mike Garson, piano)

Besetzung

Simon Le Bon
Nick Rhodes
John Taylor
Roger Taylor
Graham Coxon (guitars - #1-6, 9-15)
Erol Alkan (additional keyboard and drum machine programming - #1-6, 10-15)
Joshua Blair (string arrangement - #1, 3, 5, 7-9, guitar - #7, vocal production - #7, 8)
Barli (additional vocals - #7, 12)
Saffron Le Bon (additional vocals - #7, 8, 10, 12)
Giorgio Moroder (additional keyboard - #7, 8)
Mark Ronson (guitars - #9)
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