Reviews

The Polyphonic Spree

Together We’re Heavy

Info Musikrichtung: Hippie-Pop VÖ: (Good Records / Ministry Of Sound / Edel) Internet: http://www.thepolyphonicspree.com

Ich hoffe, niemand stört sich daran, dass ich darauf verzichtet habe, die gesamte Besetzung von The Polyphonic Spree zu recherchieren. Allerdings hätte das wahrscheinlich bei 23 Musikern auch mehr Verwirrung als Übersichtlichkeit gestiftet. Die Grundrichtung ist also schon mal klar. Denn wenn 23 in bunte Kutten gehüllte Menschen positiven Gospelpop machen, kann es sich ja im Prinzip nur um Hippies handeln. Sehr charmant schafft es das Kollektiv um Kopf und Bandgründer Tim DeLaughter aber, eine überwältigende kindliche Leichtigkeit zu versprühen und dabei trotzdem textlich sowie musikalisch mindestens 70% weniger Naivität im Produkt zu haben als herkömmliche Hippie-Bands.

The Polyphonic Spree vereinen auf Together We’re Heavy zehn leicht zugängliche, süße Pop-Perlen, denen es trotzdem nie an Tiefe oder Originalität fehlt. Die Spielzeiten der einzelnen Tracks überschreiten oft das, was man als Radio-Obergrenze kennt, da sie sich ein ums andere Mal in lebensbejahende Euphorie steigern und vor lauter Freude gar nicht mehr aufhören wollen. Bei “One Man Show” beispielsweise schimmert ein wenig Melancholie durch, was den Song vielleicht zur interessantesten Komposition auf dem Album macht.
Auf dieser Re-Release-Version des Albums sind übrigens zusätzlich noch zwei Bonustracks sowie die Videos zu “2000 Places” und “Hold Me Down” enthalten.

Wer auf Eskobar steht, wem aber Phantom Planet etwas zu öde sind, der sollte sich Together We’re Heavy auf jeden Fall mal anhören.

Und: keine Angst. Auch wenn so viele Musiker ihren Senf dazu geben, ist nichts nur ein bisschen überladen.

Kevin Kirchenbauer