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Reviews

Therion

Theli


Info

Musikrichtung: Symphonic Black Metal

VÖ: 09.08.1996

(Nuclear Blast)

Gesamtspielzeit: 51:36

Theli ist nicht nur ein sensationelles Album, das auch 25 Jahre nach seinem Erscheinen nichts von seiner Faszination verloren hat. Es hat auch den unbestreitbaren Verdienst ein neues Sub-Genre ins Leben gerufen und entscheidend mitbegründet zu haben. Die Idee, die urwüchsige Gewalt des Black Metal mit dem opulenten Bombast der Oper zusammenzubringen, ist zu 100% aufgegangen.

Hier wirkt nichts gewollt, nichts aufgesetzt. Man hat den Eindruck, dass sich bei Therion zwei Komponenten gefunden haben, die geradezu füreinander geschaffen sind; zwei Komponenten, die sich – zumal in den 90ern – vom sozialen und kulturellen Image nicht ferner hätten stehen können. Auf der eine Seite, die Musik der misanthropischen Gewalttäter, die man damals noch ganz real mit Mord, Totschlag und Kirchenbrandstiftung in Verbindung bringen konnte; auf der anderen Seite die exklusive Spitze der bildungsbürgerlichen Hochkultur, in deren Kreisen schon schmutzige Fingernägel als Skandalon galten.

Im Grunde könnte man hier über jeden Song, jeden Vers eigene Reviews schreiben – so sehr jagt hier ein Höhepunkt den nächsten, so vielfältig ist die Musik, die Christopher Johnsson mit Theli geschaffen hat.

Bereits mit dem Opener „To mega Therion“ sind die ersten 100 Punkte eingesammelt. Dunkle Kraft wird mustergültig inszeniert, lebendig und vital, mit Druck und Melodie zugleich und nicht einmal ohne musikalischen Humor. Man höre sich nur die instrumentalen Spielereien genau in der Mitte des Stückes an.

Es ist kaum zu glauben, dass Therion das mit dem folgenden „Cults of the Shadow“ sogar noch toppen können. Bereits die Eröffnung mit Orgel mit Orgel und Bass ist eine Offenbarung. Ein bildschönes Monster, das Dramatik, Kraft, Dunkelheit und Schönheit in einem warmen Sound präsentiert.

Stücke, wie das an Amorphis in der Elegy-Phase erinnernde „In the Desert of Set“, „Nightside of Eden”, streckenweise ein metallisches Weiterdenken der Sisters of Mercy, und der kraftvoll düstere Gitarren-Rock von „Opus Eclipse“ mit seinem textlosen Chorgesang, die alle für die 20 Punkte unter dieser Review stehen können, müssen sich auf Theli mit Plätzen in der zweiten Reihe zufrieden geben.

Ein olympisches Album!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Preludium 1:44
2To mega Therion 6:35
3Cults of the Shadow 5:14
4In the Desert of Set 5:29
5Interludium 1:48
6Nightside of Eden 7:32
7Opus Eclipse 3:42
8Invocation of Naamah 5:32
9The Siren of the Woods 9:56
10Grand Finale/ Postludium 4:05

Besetzung

Christopher Johnsson (Git, Voc, Keys)
Piotr Wawrzeniuk (Dr, Voc)
Lars Rosenberg (B)
Jonas Mellberg (Git, Keys)

Gäste:
Dan Swanö (Voc)
Anja Krenz (Solo Sopran)
Axel Pätz (Solo Bass-Bariton)
Jan Peter Genkel (Flügel, Ad. Keys, Programming)
Gottfried Koch (Ad. Keys, Programming)

Der Nord Deutsche Radio Chor: <2,3,4,6,8>
Raphaela Mayhaus (Sopran)
Bettina Stumm (Sopran)
Ursula Ritters (Alt)
Ergin Onat (Tenor)
Joachim Gebhardt (Bass)
Klaus Bülow (Bass)

The Siren Choir: <5,7,9>
Anja Krenz (Sopran)
ConstanzeArens (Sopran)
Riekje Weber (Alt)
Stephan Gade (Tenor)
Axel Pätz (Bass-Bariton)
Klaus Bülow (Bass)

Das Barmbeck Symphonie Orchester
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger