Reviews
Songs from Tsongas – The 35th anniversary Concert (2 DVD)
Info
Musikrichtung:
Prog
VÖ: 04.07.2005 (Warner Vision) Gesamtspielzeit: 171:00 Internet: http://www.yesworld.com |
In klassischer Besetzung hatten sich Yes aufgemacht, um mit einer besonderen Tour ihren 35 Geburtstag zu feiern. Davon kündet diese DVD, die im Wesentlichen ohne Bonüsse daher kommt. Lediglich ein siebenminütiges, eher blasses Interview mit Roger Dean ergänzt das Live Programm.
Dabei hätte ein ssolches, gut gemachtes Interview der DVD gut tun können. Von der offenbar phantastischen Bühne, die von Dean persönlich extra für diese Tour entworfen worden ist, sieht man während des Konzertes relativ wenig. Das dürfte gewollt sein. Immer wieder unterschiedliche Ausleuchtungen der die Band von allen Seiten umgebenden Blasen-artigen Konstruktionen versetzten Yes in eine Fantasy-Welt, die perfekt zur Musik und zu den Texten passt. Dennoch hätte ich gern mal etwas genauer hinschauen können und mir bei neutraler Ausleuchtung angesehen, wie Dean das hingezaubert hat.
Aber letztlich brauchen die Songs from Tsongas keine zusätzliche Aufwertung durch Beigaben. Das Konzert für sich ist Genuss genug. Yes spielen perfekt, in fast allen Phasen mit erkennbarem Spaß und großer Spielfreude. Und sie haben den Kasten der Vergangenheit weit aufgeklappt und auch Überraschendes herausgezogen.
Nachdem die erste DVD ein Feuerwerk an Hits abgebrannt hat, beginnt die 2. DVD sehr dezent. Alan White krabbelt hinter seiner mächtigen Schießbude hervor und reduziert sich auf ein kleines Standschlagzeug auf der Bühne davor. Auch Wakeman verlässt die Tastenburg. Für ihn wurde ein Flügel auf die Bühne gerollt. Der Rest der Band schnallt sich die Akustischen um und eine Art unplugged Session beginnt. Die Veränderungen bemerkt man vor allem bei “Roundabout“ und dem Über-Hit “Owner of a lonely Heart“. Während letzterer in dieser Form seiner genialen Power beraubt wurde und nun tatsächlich einsam wirkt, verwandeln Wakeman und Co den Uralt-Song in einen mächtigen Blues-Shuffle, der ihm ein völlig neues Leben einhaucht.
Nach einer halben Stunde endet der Akustik-Set mit einem fünfminütigen Solo-Stück von Steve Howe. Zeit genug, Flügel und Schlagzeugchen weg und Wakeman und White an ihre Plätze zu transportieren. Mit dem heftigen “Rhythm of Love“ wird dann sofort ein massiver Kontrapunkt zum Vorhergegangenen gesetzt. Anderson nutzt den Song - Dem drahtlosen Mikro sei Dank! - zum Bad in der Menge und beweist, was zu diesem Zweitpunkt eigentlich schon völlig überflüssig ist, dass hier nicht fünf gereifte Intellektuelle musizieren, sondern Rockstars auf der Bühne leben.
Dann beginnt der Teil der Longtracks, der mit einer kompletten Seite der Tales of topographic Oceans vorerst endet - ein sicherlich nicht von jedem erwarteter Schluss des offiziellen Sets. Der Zugabenblock wird von einem Beatles-Cover eröffnet bevor der “Startship Trooper“ dann die Tore des Yes-Universums schließt.
Eine grandiose Rückschau auf das Leben einer der wichtigsten Rockbands überhaupt.
Trackliste
1 Intro/ Firebird Suite (1:56)
2 Going for the One (5:20)
3 Sweet Dreams (6:34)
4 Your Move/ I’ve seen all good People (6:37)
5 Mind Drive Parts 1 and 2 (6:56)
6 South Side of the Sky (9:56)
7 Turn of the Century (7:50)
8 My Eyes/ Mind Drive Part 3 (6:51)
9 Yours is no Disgrace (12:17)
DVD 2
1 The Meeting Room/ The Meeting (3:24)
2 Long distance Runaround (3:28)
3 Wonderous Stories (4:05)
4 Time is Time (2:32)
5 Roundabout (5:45)
6 Show me (3:56)
7 Owner of a lonely Heart (4:30)
8 Second Initial (5:00)
9 Rhythm of Love (5:13)
10 And you and I (11:08)
11 Ritual (19:01)
12 Every little Thing (4:53)
13 Starship Trooper (12:19)
14 Roger Dean Interview (7:00)
Besetzung
Jon Anderson (Voc)
Alan White (Dr)
Chris Squire (B)
Rick Wakeman (Keys)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |