····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Chris Montague

Warmer Than Blood


Info

Musikrichtung: Jazz/Fusion

VÖ: 08.05.2020

(Whirlwind Recordings)

Gesamtspielzeit: 43:26

Internet:

https://chrismontaguemusic.com/#about
https://www.whirlwindrecordings.com/
https://uk-promotion.net/

Der britische Gitarrist Chris Montague spielte zunächst Bluesrock, bevor er sich dem Jazz zuwandte. Mit Josh Blackmore und Kit Downes gründete er 2008 das Trio Troyka, 2013 folgte das Big Band-Projekt Troykestra. Für seine aktuelle Platte, Warmer Than Blood hat er sich auch den Pianisten Kit Downes geholt, und den elektrischen Bass spielt Ruth Goller. Also spielt man als schlagzeugloses Trio.

Der Song "Irish Handcuffs" wird von der Gitarre als "Introduction" behutsam eingeleitet und Montague zeigt hier bereits sein Können als Gitarrist mit diesem Schwall an Tönen, die wie perlendes Wasser, dass rasch dahinfließt, klingen. Die "Handschellen" selbst, nun von brummelndem Bass und dem Piano unterstützt, wirken da ganz anders, sie fliegen nun im Raum umher, die drei Instrumente scheinen sich erst einmal finden zu wollen, bis sie zum Schluss kurz gemeinsam davonschweben. Aber bis dort setzen die Drei recht freie Akzente, inklusiver einer verzerrten Gitarre und einem unruhig hackenden Piano.

Eigentlich setzt sich diese Unruhe fast permanent fort, wenngleich sich als Gegenpol auch stets wieder lyrische und ruhige, getupfte Passagen aufbauen. Hierzu bietet der Titelsong ein sehr gutes Beispiel. Bei "FTM" könnte man fast meinen, es würde ein Synthesizer eingesetzt, doch ist es der Gitarrist, der diesen Anschein erweckt. Die dem Piano entlockten Klänge scheinen zu tropfen, gleichzeitig schaffen sie aber auch einen unruhig-perkussives Rhythmusuntergrund.

"C Squad" wiederum erinnert schon fast an von Gitarristen wie Robert Fripp, Derek Bailey oder Fred Frith, die mit ihrer jeweiligen Spielweise und ihrer Musik sehr freie Songs gestalteten. Kurzum - Ruhe und Beschaulichkeit bietet diese Musik allenfalls ansatzweise, so zum Beispiel, wenn Montague zu Beginn von "Not My Usual Type" lyrische Momente einfließen lässt, und - diese auch bis zum Schluss, einschliesslich des harmonischen Vortrags von Kit Downes, beibehält. Ja, das ist eine angenehme Ruhepause.

Nach einem weiteren kreativen "Unruheherd" mit "The Internet" folgt das von des Protagonisten Grossmutter inspirierte "Moira", auch sehr schön, und das im Zusammenspiel aller Drei recht harmonische "Rendered", bei dem die Gitarre des Protagonisten wie eine perlende Harfe klingt, das ist der für mich schönste Song der ungewöhnlichen Platte, die nun auch noch mit sanftem Meeresrauschen abschliesst.

Mithin - Ruhepole gibt es, zwischen nervösen Passagen, hochenergetischem spontan drückendem Spiel, recht aussergewöhnlich!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Irish Handcuffs (Introduction)
2 Irish Handcuffs
3 Warmer Than Blood
4 FTM
5 C Squad
6 Not my Usual Type
7 The Internet
8 Moira
9 Rendered

Besetzung

Chris Montague (guitar)
Kit Downes (piano)
Ruth Goller (electric bass)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger