····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Opeth

Blackwater Park - 20th Anniversary Edition


Info

Musikrichtung: Black Prog

VÖ: 16.07.2021 (2001)

(Music for Nations / Sony)

Gesamtspielzeit: 76:46

1996 habe ich ein paar Minuten des Auftritts von Opeth im Vorprogramm von Cradle of Filth gehört. (Mehr Zeit hatte ich wegen eines Interview-Termins mit Dani Filth nicht.) Hatte mich nachhaltig beeindruckt, so dass ich mir einige Zeit später das Album Morningrise zugelegt habe, das allerdings wenig Eindruck hinterlassen hat, so dass ich mich in der Folge nicht mehr weiter mit der Band befasst habe. Mit eher vorsichtigem Interesse bin ich daher an diese Jubiläums-Edition des Klassikers Blackwater Park herangegangen.

…und ich bin relativ begeistert!

Es gelingt den Schweden den progressiven Ansatz mindestens so deutlich in Anschlag zu bringen, wie den des Black oder Death Metals. Eigentlich möchte ich hier gar nicht unbedingt von Metal sprechen, sondern das Schwarze direkt mit dem Prog verbinden. Vielleicht sollte man sogar eher von Dark, als von Black Prog sprechen. Denn über weite Strecken scheinen sich Mikael Åkerfeldt & Co eher am (Hard) Rock der 70er Jahre zu orientieren, dem sie nur zeitweise die Brutalität der 90er beigeben – und das dann vor allem durch die düsteren Growls.

Bereits im Opener, der der wohl metallischte Song des Albums ist, wechseln sich tolle Akustikparts mit nie zu brutalem Death Metal ab, so dass auch hier die 70er regieren. Es gibt dann auch einmal burning Sounds, die an Xysma erinnern („The Funeral Portrait“) oder die beständige Midtempo-Walze „Blackwater Park“, das wohl düsterste Stück des Albums, das sich über zehn Minuten lang mit dunkler Melodik und gemäßigten Growls über den Hörer ergießt.

Das Düstere und das Brutale erscheint auf diesem Album aber nie als Selbstzweck oder gar Gesetz. Es ist eine atmosphärische Farbe, die gerade deshalb besonders dunkel leuchtet, weil sie in eine ganz andere Umgebung hineingemalt wird.

Man höre sich nur Momente an, wie die tollen cleanen Vocals und das super sanfte Gitarrensolo in der Mitte von „Bleak“, das Piano Outro von „The Lepper Affinity“ oder das ruhige „Harvest“, das ohne jeden Black-, Death- oder Metal-Ansatz auskommt.

Mike Borrink hat die nun erschienene 20th Anniversary Edition in der Prog-Gazette "Eclipsed" als „eher lieblose Wiederveröffntlichung“ abgekanzelt. Das ist zumindest weit überzogen und macht überhaupt nur dadurch irgendeinen Sinn, weil es wohl in der Vergangenheit bereits wesentlich opulentere Editionen gegeben hat.

Sony spendiert der Edition eine CD in einem gut gebundenen CD-Büchlein mit fünf Seiten Liner Notes, icl. eines sehr ehrlichen Kommentars von Åkerfeldt, sämtlichen Lyrics, einigen atmosphärischen Fotos und einem Live-Bonus Track, der von vorherigen Ausgaben bereits bekannt ist. Okay, die Sammlung von Fan-Fotos gerät im CD-Format sehr klein, aber das ist dem Format geschuldet. Und man kann ja auf die 180g Vinyl Version ausweichen, wo – wie ich annehme - die Bilder großformatiger abgedruckt sind.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1The Leper Affinity10:25
2Bleak 9:15
3Harvest 6:01
4The Drapery falls10:35
5Dirge for November 7:53
6The Funeral Portrait 8:42
7Patterns in the Ivy 1:50
8Blackwater Park12:11
9The Leper Affinity (live) 9:29

Besetzung

Mikael Åkerfeldt (Voc, Git)
Peter Lindgren (Git)
Martin Lopez (Dr)
Martin Mendez (B)

Gäste:
Steven Wilson (Voc, Git, Piano)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger