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Keith Anderson

Three Chord Country And American Rock & Roll

Info Musikrichtung: New Country / Country Rock VÖ: 03.05.2005 (Arista Records / Sony BMG) Gesamtspielzeit: 44:45 Internet: http://www.keithanderson.com

Mit Keith Anderson taucht ein Newcomer in der Country-Szene auf, der mit seinen rockigen New Country Tönen für gehörig frischen Wind in Nashville sorgt. Aus dem Dunstkreis der MuzikMafia, der ja Künstler wie Big & Rich oder auch Gretchen Wilson angehören, tritt dieser Sänger und Songschreiber mit seinem Debütalbum nun in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Im Einzelnen:

Wie auch Big & Rich oder Gretchen Wilson dies schon erfolgreich praktizierten, mischt Keith Anderson seine druckvolle Country Musik mit einem guten Schuss rootsigen Rock an, lässt sich dabei von musikalischen Stilgrenzen nicht einschränken und serviert damit einen ungemein unverkrampften, knackigen und unverbrauchten Sound. Sehr abwechslungsreich und experimentierfreudig präsentiert sich dieses Album, das nicht von eingefahrenen Soundschablonen beherrscht wird und immer wieder für Überraschungen gut ist.
So wird dem Zuhörer auf dieser Produktion unheimlich viel Spielfreude übermittelt, die CD klingt enorm gelöst und ungezwungen, geht locker flockig ins Ohr und hinterlässt dabei einen rundum geschlossenen Eindruck. Das Album wird bestimmt von einem druckvollen, E-Gitarren durchtränkten und energiegeladenen Sound, der immer wieder geschickt die Verbindung zur Country Musik herstellt und Instrumente wie Fiddle, Steel Guitar oder Banjo zum Einsatz kommen lässt.

Dass Keith Anderson bei jedem Titel des Albums auch als Songschreiber mitgewirkt hat, wirkt sich ebenfalls sehr positiv auf diese CD aus. Damit macht sich ein persönlicher Stil von Keith bemerkbar der dafür sorgt, dass dieses Album nicht aufgesetzt wirkt und sich von anderen Produktionen auch durchaus abheben kann.

Den Titelsong "Three Chord Country and American Rock & Roll" schrieb Keith gemeinsam mit John Rich, der diesen Track für dieses Album auch produzierte. Nach einem kurzen Intro mit Fiddle und rockigen E-Gitarren groovt sich dieser Song mit gehörigem Druck in die Ohren. Energischer, rockiger New Country mit fettem E-Gitarrensound und harten Drums, der von knackigen Fiddle- und Steel Guitar-Elementen durchzogen ist. Dieser Titel strotzt vor Power und Energie und Keith Anderson überzeugt sofort mit toller Gesangsstimme, die genau die Kraft ausstrahlt, die dieser Song auch benötigt, hier zusätzlich noch unterstützt vom starken Backgroundgesang von John Rich.
"Pickin’ Wildflowers" stammt ebenfalls aus der Feder der beiden und steht in Sachen Power dem Titelsong in nichts nach, hier strömt sogar etwas Southern Rock-Flair in den Titel mit ein.

"Podunk" und "Stick it" rocken ebenfalls mit viel Druck durch die Boxen, hier hört man auch deutlich den Southern Country Rock-Stil von Produzent Jeffrey Steele heraus, so wie man ihn auf dessen Album "Outlaw" zu hören bekommt.

Ein echtes Highlight des Albums stellt der muntere Titel "Wrap around" dar, bei dem wiederum John Rich als Songwriter und Backgroundsänger in Erscheinung tritt. Wunderbar locker, melodisch und spielfreudig frisst sich dieser originelle, temperamentvolle Ohrwurm in den Gehörgang und legt enormes Hitpotenzial an den Tag. Ein fantastischer Song!!!

Die ruhigen Titel sind auf dem Album in der Minderheit, dafür bekommt man mit dem Schlusstitel "I’ll know when I get there" noch einen wunderbar melodischen und entspannten Song mit schönen Pianoklängen zu hören der zeigt, dass Keith auch gefühlvollere Stücke ausdrucksstark zu interpretieren versteht.

Fazit:

Dieser Newcomer klingt nicht nach 08/15-Massenproduktion, seine Musik hebt sich positiv von vielen der Mainstream-Produktionen ab. Keith Anderson überzeugt mit ausdrucksstarkem, kraftvollem Gesang, tollem Songwriting und einem Sound, der mit jeder Menge Power und Druck aus den Boxen strömt.
Rockig stampfender, unverbrauchter und ideenreicher New Country, der den letzten Staub aus den Winkeln der eingefahrenen Nashville-Maschinerie bläst. Wer die Musik von Big & Rich und Jeffrey Steele zu seinen Favoriten zählt, der kommt auch an diesem Album einfach nicht vorbei. Ein wirklich beeindruckendes Debütwerk!

GeraldH