Reviews
Bones
Info
Musikrichtung:
R&B/Pop-Fusion
VÖ: 04.06.2021 (Mack Avenue) Gesamtspielzeit: 53:22 Internet: https://www.michaelmayomusic.com/ https://www.mackavenue.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |
Spitzfindige Musikfreunde dürften bei dem Namen Mayo die Ohren bereits gespitzt haben - ist doch der Vater vom aus Los Angeles stammenden Michael Mayo einst als Saxofonist bei Earth, Wind & Fire tätig gewesen (Scott Mayo). Die Mutter, Valerie Pinkston, war Background-Sängerin unter anderem für Beyoncé, Luther Vandross, Ray Charles und Whitney Houston. Beide sind auf dem letzten Song, "Hold On" dann auch kurz gesanglich zu vernehmen.
Vorrangig auffällig bei der aktuellen Platte, dem Debüt-Album, Bones, ist dieser speziell klingende Gesang, als wäre ein Chor aktiv. Michael betrachtet seine Stimme als Instrument, in etwa so, wie man es von Bobby McFerrin kennt. Und so klingen die Harmonien mitunter auch so wie von The Beach Boys. Doch weitestgehend basiert die Musik auf R&B. Und sie erinnert mich dann an Einiges, was ich aus vielen Jahren der Musikgeschichte von Künstlern wie Stevie Wonder, Marvin Gaye, Smokey Robinson oder der Vokalgruppe Take 6 wahrgenommen habe.
Doch auch Soul und Jazz verschließt sich der Protagonist nicht, steuert doch ein Song wie "About Your Love" in eine jazzige Richtung mit einer lasziven Leichtigkeit. Diese Leichtigkeit zeichnet prinzipiell die Musik der gesamten Platte aus. Dabei verschließt sich der Künstler auch nicht der Gegenwart, indem er moderne Elemente des Programmings zum Beispiel als Bestandteil der Klanggestaltung aufnimmt. Letztlich empfinde ich den Sound als eine Mischung aus Musik der Achtziger und der Jetztzeit.
Michael Mayo nutzt nicht nur seinen Gesang allein zur Klanggestaltung, liest man im Line-up doch wie folgt: Vocals, handclaps, beatboxing, vocal percussion and whistle. Trotz der Begleitmusiker ist die Musik vorwiegend auf seinen Gesang abgestellt, und das macht letztlich auch den Reiz dieser sehr angenehm und irgendwie gemütlich klingenden Platte aus. Experimentelle Nuancen bleiben nicht außen vor, zum Beispiel nachzuvollziehen mit dem Song "Robot Man".
So soll es der Sänger teilweise vollbracht haben, bis zu 250 geloopte und geschichtete Vokal-Lead- und Chor-Harmonie-Parts übereinander zu schichten. Nun, so viel klingt es auf Bones eigentlich nicht, eher so wie die Vokal-Parts der genannnten Band Take 6. Doch allein sein Sologesang ist es bereits wert, beachtet zu werden, enthält dieser doch ein hohes Maß an Ausdruckskraft und Sensibilität.
Trackliste
2 You and You (5:22)
3 Another Love (6:33)
4 Stolen Moments (4:54)
5 About Your Love (6:42)
6 Silver and Gold (2:48)
7 Robot Man (4:28)
8 20/20 (6:06)
9 Bones (3:46)
10 What's My Name (7:02)
11 Hold on [feat. Scott Mayo and Valerie Pinkston] (1:27)
Besetzung
Andrew Freedman (keyboards, synthesizers, piano, electric guitar, handclaps),
Nick Campbell (electric bass, synth bass, electric guitar, handclaps)
Robin Baytas (drums, handclaps)
Eli Wolf (programming)
Scott Mayo and Valerie Pinkston (vocals)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |