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Gary Louris

Jump For Joy

Info Musikrichtung: Indie Pop-Rock VÖ: 04.06.2021 (Thirty Tigers) Gesamtspielzeit: 40:09 Internet: https://www.garylourismusic.com/ https://oktoberpromotion.com/de

Gary Louris, einst Mitbegründer von The Jayhawks, und 2020 noch immer mit der Band unterwegs ("Xoxo") legt nun nach 2008 immerhin sein zweites Solo-Album vor! Im Zuge der herrschenden Pandemie nutzte er die Möglichkeit, im Alleingang einige in den letzten Jahren entstandene Songs endlich einzuspielen.

Also - Gesang - Gitarren - Bass - Keyboards - Schlagzeug. "Almost Home" - im Übrigen ein Liebeslied an die Ehefrau Stephanie, nutzt dann sogleich den Sound des Keyboards - aus meiner Sicht zu dominant. Der an und für sich luftige Charakter dieses stark an Popmusik angelehnten Songs wirkt dadurch leider recht zugekleistert. Ich hoffe, es geht so nicht weiter.

"Living In Between" entschädigt mich ein wenig, hier klingt es auch stark nach Pop-Musik vergangener Jahre, vom Feeling der Jayhawks ist weiterhin jedoch noch nicht viel zu spüren. Vielmehr langgezogene Background-Chöre mit "La-la-la-la-la-la"-Gesang, ein kurzes Gitarrensolo, das könnte auch einst George Harrison so inszeniert haben. Ansonsten ein schöner Song...

Ansonsten ein wenig Hippie-Touch, gekoppelt mit Simon & Garfunkel-Nuancen bei "White Squirrel", aus meiner Sicht schrecklich klingendem Drumsound auf dem Popsong "New Normal", endlich einmal etwas Jayhawks-Feeling mit "Mr. Updike", das aber auch ein wenig an Crowded House oder die Gebrüder Finn erinnert, dann folgt das "Hochzeitsgeschenk" an die Nichte mittels eines Songs, das ist "Follow", und über dieses Geschenk voller Harmonie hätte ich mich auch gefreut, im Übrigen für mich bisher der beste Song.

Reduzierte Stimmung mit "Too Late The Key", aber vielleicht dadurch auch ein sehr schöner ausdrucksvoller Titel, "One Way Conversation" mit einem Perkussions-Sound, der nach Tabla klingt, und wiederum mit störenden Keyboards angereichert, das melodische "Jump For Joy" und zum Schluss mit knapp über acht Minuten Länge der am umfassendsten ausgearbeitete Song "Dead Man's Burden" beschließen ein Album mit Licht und Schatten.

Wolfgang Giese