····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Cheryl Dunn

Let Go


Info

Musikrichtung: Christian Country

VÖ: 2005

()

Gesamtspielzeit: 46:16

Internet:

http://www.cheryldunn.com

Der Musikstil des “christian country”, also der christlichen Countrymusik, ist in Europa so gut wie nicht existent. In den USA hingegen gibt es sogar eigene Charts. Die Frage ist meistens, was man sich unter dieser Musik vorstellen muss. gibt es poppige Songs oder ist alles ruhiger gehalten. Antworten hierzu kann uns vielleicht Cheryl Dunn geben, die mit Let go ein Album voller „christian country“ vorlegt.

Im Einzelnen:

Der Opener und Namensgeber des Albums kommt poppig und flott daher, so dass man der christlichen Spielart der Countrymusik nicht unbedingt Abkehr von der weltlichen Musikschiene vorwerfen kann. Ganz im Gegenteil: sogar gut tanzbar und gute Laune vermittelnd kommt sie daher, musikalisch gut sortiert und gesanglich erstklassig. Bluesig-rockig geht es mit "Jesus is your ticket to heaven" weiter, das auch die ersten Gospel-Elemente aufweist und textlich eindeutig unterwegs ist. "Hey do you know me" ist gemäßigterer Natur und gibt die Muße, sich die Stimme von Cheryl Dunn in Ruhe anzuhören, und man darf feststellen, dass die junge Dame über ein erstklassiges Stimmchen verfügt, das über die passende Portion Sanftheit für diesen Song verfügt. Instrumental brennt hier auch absolut nichts an, denn die Musiker sind von höchster Qualität und bieten makellosen Nashville-Sound.

"In my life" stammt aus dem Repertoire der Fab Four aus Liverpool und wird hier mit Sanftheit und Ruhe vorgetragen, dezent untermalt von Gitarre und Bratsche. Wiederum ist es die Gesangsstimme, die alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, denn wer sollte besser singen können als Cheryl Dunn? Faith Hill, Martina McBride? Ich glaube nicht, dass es stichhaltige Argumente dafür gäbe. "The last train" setzt seine Akzente im Sprechgesang des Gospel-Blues, bevor zum Refrain Country-Pop die Oberhand gewinnt. "There´s a a storm rolling in" ist musikalisch einfacher gestrickt und sieht sich in der Tradition alter Gospel, bei denen die gesamte Gemeinde mitsingen kann. Als Background dient eine Portion Bluegrass, bevor mit "You" eine weitere Ballade die Bühne betritt. Aber dieser Titel ist bedeutend mehr als eine „weitere Ballade“. Cheryl Dunn zieht mit ihrer Stimme derart in den Bann, dass man den Song bis zum Ende genießen muss. Im Background schwebt eine Welle der Harmonie und im Vordergrund rundet eine perfekte Stimme das Hörvergnügen ab. Eine herrliche Ballade mit Hitqualitäten (wenn nur eine große Plattenfirma dahinter stehen würde).

"Whosoever will" könnte vom Stil her einem Musical entstammen, denn die Art der Songs und der Darbietung steigen über das normale Maß hinweg und alles ist eine Spur komplizierter und erhabener, vielleicht etwas zu erhaben. Doch bei christlicher Countrymusik darf man mit anderen Maßstäben zu Werke gehen. Ähnliche Stilarten vertritt "Pleasures of the king", das ebenfalls eher in ein Musical passen dürfte, da es recht pathetisch, aber dennoch musikalisch sehr gut, daherkommt. Ein so genanntes "Hymn Medley" hat drei „Kirchenhits“ zum Gegenstand und ist mehr als musikalische Gabe an die fromme Anhängerschaft als Bereicherung des Albums, bevor "The river of god" flottere Töne anstimmt, obwohl das Lied auch in einer lebhaften Kirchengemeinde seine Anhänger finden könnte.

Fazit:

Mit christlicher Countrymusik können viele Europäer wenig anfangen, doch wenn sie so gut, nahezu perfekt, umgesetzt wie Cheryl Dunn, könnte sie auch hier Einzug halten. Die einfacheren, vielleicht zum Mitsingen animierenden Gospel-Songs sind musikalisch von nicht allzu großer Herausforderung. Dem hingegen kann die Stimme von Cheryl Dunn bei Balladen so richtig strahlen, denn sie verfügt über eine Sanftheit und Ausdruckskraft, die man bisher nur von den ganz großen Country-Ladys kannte. Hierbei kann die Sängerin ohne Probleme mithalten, so dass es vielleicht doch noch die Möglichkeit gibt, dass die Kanadierin irgendwann mal in den Charts zu finden sein wird. Verdient hätte sie es.



Lothar Heising

Trackliste

1Let go 3:32
2Jesus is your ticket to heaven 3:46
3Hey do you know me 4:01
4In my life 4:24
5You can always reach me 3:53
6The last train 4:10
7There´s a storm rolling in 2:49
8You 4:09
9Wosoever will 4:45
10Hymn Medley 3:44
11Pleasures of the king 3:58
12The river of god 3:05
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger