Reviews
Mystery Lady
Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter/Folk
VÖ: 04.06.2021 (Ozella) Gesamtspielzeit: 45:15 Internet: https://www.pete-anthony-alderton.com/ http://www.ozellamusic.com/ |
Der 1955 in Felixstowe, England, als Sohn eines Amerikaners und einer Britin geborene Pete Alderton lebt nun schon lange in Paderborn. Frühzeitig hat er sich stilistisch auf die Interpretation von Blues verlegt, pflegt jedoch mittlerweile auch das Genre Singer/Songwriter.
Auf der Innenseite des Covers schreibt der Protagonist (Auszug): I feel free as a vagabond. Like the eternal travelling troubadour, my best friend is my guitar and the liberty to be myself.
Nun, die Freiheit, er selbst zu sein, nimmt sich Pete mit Sicherheit, spielt er das, was er sich vorstellt und wie er es sich vorstellt, fernab jeglicher Vorgaben von außen. Ganz allein mit seiner Gitarre ist er jedoch nicht, wird er doch multiinstrumental von Carsten Mentzel an mehreren Instrumenten begleitet.
Seinen individuellen Stil erkennt man bereits daran, dass er auch auf Mystery Lady nicht sklavisch am Blues klebt, sondern gleich mit dem Eröffnungssong, dem Titelsong, ein schönes und romantisch klingendes vom Folk inspiriertes Stück vorlegt. Und es swingt dabei noch ganz locker mit einem ganz feinen und entspannten Groove. Der "Hellbound Train" läßt hinsichtlich des Songtitels auf ein Blues-Original schließen, stammt jedoch aus der Feder von Alderton. Und hier setzt er sein ganzes Können und Wissen zum Blues auf eine sehr persönliche Weise ein, ganz cool und wiederum total entspannt und fließend.
Und so wechseln die Stimmungen, "The Dancer" zum Beispiel ist eines meiner liebsten Songs. Denn Pete singt hier mit rauer und von Leidenschaft geprägter Stimme. Und es strömt ganz einfach warm, wenn man dieser schönen und verträumten Melodie folgt, auch hier mit einer dicken Prise Blues, ohne dass es ein Blues ist. Ja, das hat der Protagonist aufgesogen, das hat er verarbeitet und das geschieht auf sehr nahegehende Weise.
Perfekt eingebunden in den Gesamtausdruck sind die Traditionals (#6, 9), "Cocaine Lil'" mit einem dezent swingenden Jazz-Flair und "The House Of The Rising Sun" in einer sehr ruhigen und folkigen Bearbeitung, für mich am ehesten in der Art, wie Joan Baez einst diesen Klassiker interpretierte, und die beiden Fremdkompositionen "I Would Rather Go Blind" und der "San Francisco Bay Blues" von Jesse Fuller, den sich Pete Alderton völlig zu Eigen macht, und der nun ganz anders als von Fuller klingt.
Mit dem ebenfalls wunderschönen "Love Lights A Fire" endet diese Platte voller Harmonie, mit Musik, die sich eigentlich völlig vom Blues entfernt hat, aber der noch immer dessen Feeling beinhaltet.
Trackliste
2 Hellbound Train (3:28)
3 The Dancer (Pete Alderton/Annika Hofgesang) (4:42)
4 Orwell Shores (3:23)
5 I Would Rather Go Blind (E.Jordan/B. Foster) (5:31)
6 Cocaine Lil' (trad.) (3:16)
7 San Francisco Bay Blues (J. Fuller) (3:40)
8 A Short Story (1:08)
9 The House Of The Rising Sun (trad.)(5:21)
10 Red Red Wine (Acoustic Version) (5:52)
11 Love Lights A Fire (4:24)
(all tracks by Alderton, except where noted)
Besetzung
Carsten Mentzel (vocals, acoustic & electric guitars, bass, drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |