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Reviews

Tony Joe White

Smoke From The Chimney


Info

Musikrichtung: Americana/Swamp Rock

VÖ: 14.05.2021

(Easy Eye Sound)

Gesamtspielzeit: 42:56

Internet:

https://store.easyeyesound.com/
https://www.in-akustik.de/de/

Tony Joe White aus Louisiana (1943- 2018) muss ich wohl nicht näher vorstellen. Denn einer der Schöpfer des Swamp Rock ist sicher in aller Munde, seit er seine ersten Hits verzeichnen konnte, "Polk Salad Annie" und "Roosevelt And Ira Lee", beide aus 1969. Inspiriert durch "Ode To Billie Joe" von Bobbie Gentry widmete er sich dem Leben seiner Heimat, und startete damit, den Alltag in den Südstaaten näher zu beleuchten.

Leider verstarb White am 24.Oktober 2018 und so ist Smoke From The Chimney ein posthumes Album. Es enthält bisher unbekannte Songs, entdeckt im Demo-Format. Alle waren in einem Zeitraum der letzten 10-15 Lebensjahre des Musikers entstanden, Gitarre und Gesang pur. Sein Sohn Jody bearbeitete die Aufnahmen digital und bereitete den Boden für dieses Album. Dan Auerbach (The Black Keys) nahm sich der Songs an und produzierte dieses Album, eingespielt mit erstklassigen Studiomusikern aus Nashville, unter ihnen der Steeler Paul Franklin, der Keyboarder Bobby Wood, der Fiddler Stuart Duncan und natürlich Auerbach selbst.

Und so ist es gelungen, den ureigenen Sound des stets auf besondere Weise groovenden Tony Joe White vollumfänglich zu treffen. Nun, hier spielen nicht Musiker wie Norbert Putnam, Barry Beckett, David Hood oder Roger Hawkins, die in der Frühzeit der Musik ihre ganz besondere Eigenart verpassten. Diesen Groove zu reproduzieren, dürfte schwierig sein.

Dennoch hat es die Crew um Produzenten und Musiker vollbracht, ein Album fertigzustellen, dass Tony Joe wieder leben lässt. Stilistisch konzentrierte man sich jedoch nicht allein auf diesen typischen ureigenen Sound, wie er vornehmlich und am meisten in der Anfangsphase gespielt wurde, sondern man geht auf einen Mix von Swamp Rock, Country, Blues und ein wenig Blue Eyed Soul ein. So ist schließlich ein relativ abwechslungsreiches Album entstanden, auch ein wenig abhängig von den jeweiligen Musikern eines Songs.

Erinnert der Titelsong zu Beginn an die Stimmung der Musik von Neil Young zu Zeiten von "Harvest", so ist "Boot Money" dann eben ein typischer Tony Joe, groovy und cool. "Del Rio, You’re Making Me Cry" schwebt dann in Richtung Country, ein wenig schwülstig, vor Allem durch die Damen und Herren des Background-Chores, aber letztlich ein sehr schöner Song, angereichert durch Fiddle und Pedal Steel, und ein wenig Eagles atmet er auch.

"Listen To Your Song" ist ein wenig poppig geraten, für mich nicht einer der weniger guten Songs der Scheibe. "Over You" ist eine sehr ruhige Ballade, "Scary Stories" wirkt ein wenig geheimnisvoll und schmeckt nach den Sümpfen Lousianas und ein wenig Voodoo, "Bubba Jones" ein durch die E-Gitarre ein wenig angeheizter Titel, "Someone Is Crying" schreitet noch einmal in Richtung Popmusik und mit "Billy" verabschiedet uns mit einer melancholischen Note, (Ain't no easy way of saying goodbye...), ja, es fällt in der Tat schwer, sich von Tony Joe White zu verabschieden. Danke für Deine Musik, Tony Joe! Mit Smoke From The Chimney ist ein würdiger Abschied vom "Swamp Fox" gelungen...



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Smoke From The Chimney
2 Boot Money
3 Del Rio, You’re Making Me Cry
4 Listen To Your Song
5 Over You
6 Scary Stories
7 Bubba Jones
8 Someone Is Crying
9 Billy

Besetzung

Tony Joe White (lead vocals, guitars, harmonica)
Roy Agee (trombone)
Evan Cobb (alto saxophone)
Ray Jacildo (B3, ace tone)
Nick Movshon (bass)
Billy Sanford (gut string guitar, tik-tak)
Tyler Summers (baritone saxophone)
Dan Auerbach (deums, percussion, electric guitar, acoustic guitar, bass, vibraphone, glockenspiel, chimes)
Shae Piol (background vocals)
Mireya Ramos (background vocals, fiddle)
Sam Bacco (drums, percussion)
Stuart Duncan (fiddle)
Paul Franklin (steel guitar)
Dave Roe (bass)
Mike Rojas (celeste, B3, vibraphone, clavinet, piano)
Bobby Wood (piano, Wurlitzer electric piano, mellotron)
Jimmy Quine (background vocals)
Pat McLaughlin (background vocals)
Matt Combs (strings)
Eric Deaton (bass)
Gene Chrisman (drums)
Marcus King (electric guitar)
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So bewerten wir:

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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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