Reviews
Ikarin
Info
Musikrichtung:
Extreme progressive Metal
VÖ: 04.06.2021 (Greenzone / Distrokid) Gesamtspielzeit: 63:43 Internet: http://www.mindpatrolband.com |
Dreieinhalb Jahre sind seit dem letzten Album unserer Cover Boys vom Februar 2018 vergangen. Die damalige Schlagzeile „Liefern CD und SF-Roman auf einen Schlag” hat aber Bestand. Wie bei den beiden Vorgängern wird parallel zum Album ein SF-Roman aus der Feder von Luc Francois veröffentlicht. Und wieder sind die Texte der CD kaum zu verstehen, wenn man den Roman nicht kennt. Und wieder wird im Buch nicht auf die CD und im CD-Booklet nicht auf den Roman hingewiesen. Strange! Wir werden uns das im Interview von Luc erklären lassen.
In den besagten dreieinhalb Jahren wurde kräftig am Besetzungsrad gedreht. Drummer und Bassist sind neu. Geblieben ist Sänger und Mastermind Luc Francois und der erste Gitarrist. Beim zweiten Gitarristen ist die Situation uneindeutig. Er heißt heute wie damals Miguel; trägt aber einen anderen Nachnamen. Und da dieser Namen in unseren Breiten, zu denen ich Luxemburg einfach mal dazu zähle, so häufig nicht ist, frage ich mich, ob die Band den Gitarristen, oder der Gitarrist den Nachnamen gewechselt hat. (Vielleicht hat er den Drummer geheiratet, dessen Namen er jetzt trägt; Red.)
Kontinuität im Konzept – Dynamik im Personal: Was kommt dabei raus? Was setzt sich durch? Wohl eher die Kontinuität – und das ist in diesem Fall nicht unbedingt positiv gemeint. Sonderlich neue Impulse durch das neue Personal kann ich nicht entdecken. Und das Altbekannte wirkt eher so wie der berühmte Teebeutel, der zum zweiten Mal in eine Kanne gehängt wird.
Wie gehabt ist das metallische Aggressionslevel nicht sonderlich hoch, so dass man sich fragt, worauf sich das „Extreme“, das die Band in ihrer Stilbeschreibung führt, bezieht – auf extreme Brutalität sicher nicht. Aber extrem progressiv ist das Ganz auch nicht, auch wenn Lucs Gesang dann am stärksten ist, wenn er nicht growlt und röchelt, sondern sich, wie z.B. bei dem hymnisch triumphierenden „Terminus“ in höheren Höhen austobt und Nähen zu Yes eingeht. Dagegen fällt der undifferenziert herausgebrüllte Opener „Porcelain Skin“ deutlich ab. Bei „Stainless White“ kreuzt sich die hohe Klarstimme mit gemäßigten Growls.
Das ruhige fast folkige „What the Birds don’t know” gehört neben „Permanent Solution” mit seiner cleanen Stimme und den Streicher artigen Sounds zu den stärkeren Momenten des Albums.
Ikarin ist nicht wirklich schlecht, gibt aber keine überzeugende Antwort auf die Frage, warum man sich das Album ein zweites Mal anhören sollte. Da war der Vorgänger von ganz anderem Stoff.
Trackliste
1 | Porcelain Skin | 4:46 |
2 | Permanent Solution | 4:20 |
3 | To raise another Wall | 3:53 |
4 | Stainless White | 4:03 |
5 | What the Birds don't know | 5:15 |
6 | Freedom and the Birdcage | 5:12 |
7 | Ikarin | 3:18 |
8 | Unsung healing Song | 4:06 |
9 | Trial of a simple Man | 5:01 |
10 | Terminus | 5:07 |
11 | Guilt | 7:05 |
12 | After I called the Flame | 11:36 |
Besetzung
Yann Weidig (Git)
Miguel Gruselle (Git)
Julien Barbarito (B)
Romain Gruselle (Dr)
Gäste:
János Krusenbaum (Piano <11>)
????? „Flame“ ??????? (Spoken Words <11>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |