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Reviews

Rage and the Symphonic Orchestra Prague

Lingua mortis


Info

Musikrichtung: Metal-Klassik-Crossover

VÖ: 15.04.1996

(Gun / BMG)

Gesamtspielzeit: 43:05

Lingua mortis enthält keine neuen Stücke, sondern ausschließlich bekanntes, von Christian Wolff neu arrangiertes Material, das von Rage gemeinsam mit dem Prager Symphonieorchester neu eingespielt wurde. Der Löwenanteil besteht aus Stücken des damals aktuellen Albums Black in Mind (1995). Lediglich in dem Medley sind Instrumental-Versionen von zwei Missing Link-Titeln (1993) und einem Stück von Perfect Man (1988) als Rahmung eingebaut.

Das Wagnis hat sich gelohnt – nicht nur für Rage. Der Erfolg von Lingua mortis war durchschlagend und leitete eine Phase in der Bandgeschichte ein, in der immer wieder – zumindest auf einigen Titel – klassische Orchester einbezogen wurden.

Damit hatten Peavy & Co eine Tür aufgetreten, durch die in den kommenden Jahren diverse andere Bands marschierten. Dazu etwas mehr in der monatlichen Kolumne 25 Years after.

Lingua mortis wird mit dem Black in Mind-Longtrack „In a nameless Time” eröffnet. Die Band schweigt dazu erst einmal und lässt dem Orchester – insbesondere dem Cello – für einige Zeit den Vortritt. Das Rock-Instrumentarium setzt erst später ein. Und dann wird ein Feuerwerk der Extraklasse abgebrannt.

Die dramatischen Kompositionen von Rage mit ihren häufigen ruhigen und melodischen Parts sind ein ideales Ausgangsmaterial für die Arrangements für Orchester und Band. Das gilt sowohl für den Longtrack, wie das kürzere „Alive but dead“. Und die Idee aus fünf Stücken einen weiteren Longtrack zu schmieden war ein nahezu genialer Schachzug.

Natürlich ist Lingua mortis nicht der erste Versuch Klassik und Rock zu verbinden, aber einer der ersten, dem es wirklich gelungen ist, die beiden Genres auf Augenhöhe miteinander zu verschmelzen, wohl der am besten gelungene seit Deep Purples „April“ von 1969 und Uriah Heeps „Sailsbury“ von 1971 und damit deutlich organischer als Purples berühmtes Concerto for Group and Orchestra (1969), bei dem Orchester und Band über weite Strecken tendenziell eher unverbunden nebeneinander agieren.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1 In a nameless Time (11:22)
2 Alive but dead (5:57)

3 Medley (15:35)
3.1 Don't fear the Winter (Instrumental) (1:00)
3.2 Black in Mind (3:08)
3.3 Firestorm (Instrumental) (2:00)
3.4 Sent by the Devil (4:10)
3.5 Lost in the Ice (Instrumental) (5:15)

4 All this Time (Edited Version) (4:05)
5 Alive but dead (Instrumental Orchester Version) (6:08)

Besetzung

Peter Wagner (Voc, B)
Sven Fischer (Git)
Spiros Efthimiadis (Git)
Christos Efthimiadis (Dr)
Christian Wolff (Piano)

Symphonieorchester Prag
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger