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Trio Grande

Same

Info Musikrichtung: Jazz-Rock-Fusion VÖ: 04.12.2020 (Whirlwind Recordings) Gesamtspielzeit: 56:58 Internet: https://www.whirlwindrecordings.com/ https://www.willvinson.com/ https://www.giladhekselman.com/ https://www.antoniosanchez.net/ https://uk-promotion.net/

Weit weg vom Rio Grande, nämlich in New York, hat sich das Trio Grande mit drei namhaften und innovativen Größen der dortigen Jazz-Szene versammelt, um das gleichnamige Album einzuspielen, das war im April 2019 in Queens.

Das Trio besteht aus dem britischen Saxofonisten Will Vinson, dem israelischen Gitarristen Gilad Hekselman und dem Mexikaner Antonio Sanchez am Schlagzeug. Alle hatten zum Zeitpunkt ihres Zusammentreffens bereits reichlich Erfahrung als Sessionmusiker und auch als Bandleader und Komponisten.

Ein Jazz-Trio ohne Bass, also muss der Gitarrist diese Funktion mit übernehmen. Und das klappt gleich beim ersten Song sehr gut, "Northbound" startet mit einem dumpfen Basslauf untermauert, bald schiebt sich die E-Gitarre heftig ein und nach fast zwei Minuten hebt Vinson zu einem Saxofonsolo ab. Der Song ist sehr geschmeidig, in sich verzahnt und birgt jede Menge Fusion-Elemente in sich, dabei mit einem dezent holpernden Groove.

Hekselman zeigt sich als Gitarrist erneut als sehr vielseitig und prägend, so hatte ich erst jüngst in einem anderen Zusammenhang seine große Bandbreite hervorgehoben. Hauptsächlich bringt er Rock-Elemente ein als auch Elemente des Jazz-Rock, recht experimentell zeigt er sich in seiner Komposition "Elli Yeled Tov", mit einem gewissen karibischen Flair, wo die Gitarre fast wie eine Steel Pan klingt. Dieser Song ist sehr perkussiv gestaltet, auch durch das rhythmische Klatschen.

"Oberkampf" von Vinson dagegen gleitet eher gemächlich dahin mit einer stark melodischen Ausprägung, und einem recht hohen Rock-Anteil. So zeigt sich, dass die Band neben Jazz auch Rock und gar ein wenig Pop zulässt, sehr offen mit diesen Elementen umgeht und eine sehr besondere Art der Fusion geschaffen hat, die aufhorchen lässt.

Denn diese Art von Fusion mag sich zwar an Vorbildern, an einst entwickelten Stilen orientieren, wird aber durch die Individualität jedes einzelnen Musikers so sehr geprägt, dass man den Eindruck hat, hier sei etwas Neues entstanden, weil die verschiedenen Einflüsse in einer neuen und anderen Art und Weise zusammengefügt wurden. Es ist Jazz, es ist Fusion, es ist Jazz Rock, aber mittels der zusätzlichen Nuancen frisch und angenehm aufregend verschmolzen.

Wolfgang Giese