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Reviews

Mission Jupiter

Talk To Me



Mit Talk to me legen die polnischen Mission Jupiter nun ihren Nachfolger für den durchaus starken Erstling aus dem Jahr 2018/19 vor. Und sie bestätigen meine damalige Meinung, dass sie eher dem Stile des New Artrocks mit heavy Einschlägen zuzuordnen sind, denn mit dem Album platzieren sie sich noch deutlicher zwischen Porcupine Tree der 00er Jahre, The Gathering der Anneke-von-Giersbergen-Ära und aus Archive und Co.

Talk to me ist noch mächtiger und mit noch mehr Elektronik produziert, als der Erstling. Aber gleichzeitig wurde zumindest bei einigen Stücken auch eine Schippe harscher Gitarrengewitter draufgepackt. Das führt streckenweise zu einer etwas düstereren Atmosphäre, die an manchen Stellen auch schon etwas erdrückend wirkt. Insbesondere auf den Anfangsstücken sind mir dann auch die elektronischen Klänge ein wenig zu abgedroschen.

Doch mit der Zeit fängt sich das Album, das ist insbesondere den eher ruhigeren Stücken geschuldet. Auch diese arbeiten mit den großen Atmosphären, wirken aber filigraner und spannender als die komplett zugepackten Stücke. Als Beispiel sei das Stück “Waterfall“ genannt. Hier trifft eine sanfte akustische Gitarre auf dunkle Atmosphären, eine ausgefeilte Perkussion und spannende Elektronik. Und natürlich darf man die Stimme von Nastya Shevtsova nicht vergessen – die hier sehr an die bereits erwähnte Ex-The-Gathering-Sängerin erinnert und doch Ihr ganz eigenes Flair hat.

Erstaunlicherweise finde ich den ziemlich überzogenen Mix aus Anfang 90er EBM/Tekknoelektronik und dunklen Gothikathmosphären zusammengesetzten Song “Perfect Reaction“ wieder sehr passend. Vielleicht gar wegen seiner Abgedrehtheit. Insgesamt geleiten einen zunächst neun Stücke sehr unterhaltsam und gut produziert durch das Album, bis dann mit dem Schlussstück eine sehr spannende Mischung aus Killing Joke (heftige Eingangsfrequenz) und irrwitzig arrangiertem New Prog aus dem Album wirft.

Mission Jupiter liefern mitTalk to me ein weiteres, starkes Unterhaltsames New-Art-Rock Album mit heftigen Crossover-Zutaten ab, mit dem Sie sich spielerisch, kompositorisch und produktionstechnisch weiterentwickelt, aber letztlich noch nicht so ganz Ihren eigenen Stil gefunden haben.

Tolles Album einer Band, von der man noch was erwarten kann.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Seite 1
2Billion Miles Away
3Amen
4Blizzard
5On My Own
6Adziny Slach
7Seite 2
8My Hypocrisy
9Confession
10Perfect Reaction
11Waterfall
12Jupiter's Master

Besetzung

Bass, Keyboards: Artem Gylyakevich
Drums, Mixed By, Producer: Eugene Zuev
Guitar, Lyrics By: Vladimir Shvakel
Keyboards, Saxophone: Dmitry Soldatenko
Mastered By: Przemys?aw Rud?
Performer, Recorded By: Mission Jupiter
Vocals: Nastya Shevtsova
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger